Die Nutzung von Schiffscontainern für den Güterumschlag beträgt in manchen Häfen bereits bis zu 95 %. In verschiedenen Studien wird eine weitere erhebliche Zunahme des Containerverkehrs für Nordwesteuropa angenommen. Vor diesem Hintergrund und der eingeschränkten Verfügbarkeit von Wasserflächen, Hafengeländen und den erforderlichen Landverkehrsanbindungen müssen Alternativen entwickelt werden. Weltweit werden ca. 30 % aller Container vom Großcontainerschiff (Hauptlauf) auf ein kleineres Zubringerschiff (Feeder) umgeschlagen. Dieses als Transhipment bezeichnete Verfahren entsteht durch die Anwendung von Hub-Strategien, die aus der Vergrößerung der Schiffe im Hauptlauf und die Zunahme der Feederverkehre resultieren. Zur Gewährleistung des weiteren, unbehinderten Wachstums der Containerschifffahrt ist als eine Lösung das Offshore-Containerterminal (OCT) entwickelt worden, mit dem ausschließlich Feederverkehr abgewickelt werden soll. Für Deutschland ist mit der Notwendigkeit eines OCT zwischen 2020 und 2025 zu rechnen. Der Standort ist in der Deutschen Bucht (nahe Helgoland) vorgesehen. Vor allem sollen die Häfen Hamburg und Bremerhaven entlastet werden. Die Eckdaten für dieses Vorhaben sind: Inbetriebnahme 2020, Transhipment von 9 Mio TEU pro Jahr, Bezug auf Referenzschiffe des Transatlantik- (700 Schiffe/Jahr), Fernost- (1200 Schiffe/Jahr) und Ostseefeederverkehrs (5800 Schiffe/Jahr) , Berücksichtigung von Schiffsbetriebskosten, Hafen- und Lotsengebühren. Die Einsparungen werden auf der Seite des Feederverkehrs gesehen. Der Großcontainerverkehr hat einen zusätzlichen Anlaufhafen. Die Kostenverringerung bei den Feederverkehren wird mit ca. 68 Mio Euro/Jahr angegeben, die Zusatzkosten der Überseedienste liegen bei ca. 54 Mio Euro/Jahr. Die Investitionen für das OCT werden auf 2,8 bis 3,3 Mrd Euro geschätzt. Aus Sicht des Infrastrukturträgers amortisiert sich die Investition nicht in ökonomisch vertretbaren Zeiten, aus Sicht des Umschlagbetriebs ergibt sich eine Amortisationszeit von 16 bis 18 Jahren.
Offshore-Containerterminals als Transhipment-Hub. Beispiel Deutsche Bucht
Offshore container terminals as a transhipment hub
Internationales Verkehrswesen ; 57 , 9 ; 391-395
2005
4 Seiten, 3 Bilder, 1 Tabelle, 9 Quellen
Article (Journal)
German
Offshore-Containerterminals als Transhipment-Hub
IuD Bahn | 2005
|Springer Verlag | 2017
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