Die Aktive Sicherheit ist in jüngster Zeit sehr stark in das Zentrum der Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit gerückt. Mit dem großen Interesse der Öffentlichkeit einher geht das Bedürfnis, Aktive Sicherheit objektiv bewertbar, für den Kunden greifbar zu machen. Im Unterschied zur Passiven Sicherheit sind dabei die Bewertungsverfahren für das jeweils betrachtetete System deutlich differenzierter. Selbst bei Beschränkung auf das Thema Fahrsicherheit ist die Bewertung der einzelnen Systeme sehr komplex. Für die Beispiele Antiblockiersystem ABS, Bremsassistent BAS, und elektronisches Stabilitäts-Programm ESP werden objektive Bewertungsverfahren vorgestellt. Für ABS werden fahrdynamische Tests diskutiert. Die Wirkung des Bremsassistent BAS wird an Hand von Untersuchungen des Fahrerverhaltens von Versuchspersonen analysiert. Der Entwurf eines objektiven Nachweistests für Bremsassistent Systeme wird vorgestellt. Die Wirkung des ESP wird an Hand aktueller Unfallstatistiken diskutiert. Fahrdynamische Testverfahren zum Nachweis der Existenz von Fahrdynamikregelsystemen und die Bewertung ihrer Eigenschaften werden beschrieben. Die Entwicklung von Systemen der Aktiven Sicherheit wird weiter fortschreiten und an Bedeutung noch gewinnen. Damit einhergehend steigt der Bedarf an Nachweisverfahren der Wirksamkeit, um die Öffentlichkeit von den Vorteilen der jeweiligen Systeme zu überzeugen. Bereits heute werden zur Markteinführung von neuen Systemen von Mercedes-Benz Belege für die Wirksamkeit vorgelegt, wie das jüngste Beispiel BAS Plus zeigt. Dieses System ist eine Erweiterung des BAS um eine 24 GHz Radarsensorik, ein 'Vorausschauender' Brems-Assistent, der Abstand und Relativgeschwindigkeit zum vorausfahrenden Fahrzeug berücksichtigt. Wenn die Gefahr eines Auffahrunfalls erkannt wird, erfolgt eine Verstärkung der Fahrerbremsung. Das System wird mit der Mercedes-Benz S-Klasse vom Typ 221 in Serie gehen. Das Unfallvermeidungspotenzial wurde in einer Studie mit 100 Probanden im Berliner Fahrsimulator ermittelt. In einer entsprechend kritischen Situation konnte mit Hilfe des Systems die Unfallquote von 44 % auf nur noch 11 % gesenkt werden.
Objektive Bewertungsverfahren für radbremsenbasierte Systeme der Aktiven Sicherheit
Objective assessment methods for wheel-brake-based systems of active safety
2005
23 Seiten, 20 Bilder, 13 Quellen
Conference paper
German
Objektive Bewertungsverfahren fuer radbremsbasierte Systeme der Aktiven Sicherheit
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