Die thermische Nutzung des Baugrundes für Heiz- und Kühlzwecke trägt als umwelt- und ressourcenschonende Alternative zum Einsatz fossiler Energieträger nachhaltig zur Reduktion des Treibhausgases CO2 bei. Zahlreiche innovative Entwicklungen haben in den vergangenen Jahren der Erdwärmenutzung neue Anwendungsmöglichkeiten im Bereich des Verkehrswegebaus eröffnet. Dieser Beitrag liefert einen Überblick über aktuelle Entwicklungen bei der Nutzung geothermischer Energie im Verkehrswegebau. Zur Schnee- und Eisfreihaltung von Straßen ist eine Temperierung der Fahrbahn mit saisonal im Untergrund gespeicherter Sonnenenergie möglich. Hierfür werden im Fahrbahnbelag Wärmetauscherrohre eingebaut, mit deren Hilfe dem Belag im Sommer Wärme entzogen, im Untergrund gespeichert und im Winter wieder zugeführt wird. Ein entsprechendes Pilotprojekt läuft in der Schweiz seit 1994. Ein deutsches Forschungsvorhaben nutzt drei 100 m tief reichende Erdwärmesonden als saisonalen Thermospeicher zur Temperierung von Personenverkehrsflächen (Haltestellen, Bahnsteige, Treppen). Weichen, Bahnübergänge oder Bahnsteigkanten können im Winter mittels Erdwärme durch Wärmerohre beheizt werden. Die thermische Nutzung von Tunnelbauwerken bietet ein großes Potential, das mit Hilfe von Energiepfählen, Energieschlitzwänden und Energiefundamentplatten erschlossen wird. Bei tiefliegenden Tunneln werden zur Erdwärmenutzung ein Drainagevlies, die Tunnelinnenschale oder Ankerelemente eingesetzt.
Innovationen bei der Nutzung geothermischer Energie im Verkehrswegebau
Der Bauingenieur ; 80 , Sep ; 395-401
2005
7 Seiten, 12 Bilder, 14 Quellen
Article (Journal)
German
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