Die europäische Weltraumorganisation ESA gehört zu den drei führenden internationalen Weltraumagenturen und umfasst 15 Mitgliedsstaaten. Die Mitglieder entscheiden gemeinsam über die Ziele und Programme zur Weltraumforschung. Ihren Hauptsitz hat die ESA in Paris. Die ESA ist keine Organisation der EU, arbeitet aber in wichtigen Fragen der europäischen Raumfahrtpolitik mit ihr zusammen. Die europäische Weltraumorganisation ESA startet Flüge zum Mars, überwacht das Ozonloch, beobachtet Kometen und koordiniert Satelliten. Das aktuelle Mega-Projekt der ESA ist das neue Satellitennavigationssystem Galileo. Das System wird die Gesellschaft verändern und ähnliche Entwicklungen wie das Mobiltelefon bewirken. Deutschland trägt mit 21 % den größten Anteil an der Finanzierung des Gesamtvorhabens und hat bei der Projektentwicklung die industrielle Führungsrolle übernommen. Sitz des mit der Entwicklung beauftragten Konsortiums Galileo Industries ist Ottobrunn bei München. Galileo soll in wenigen Jahren jedem Empfänger auf der Nordhalbkugel der Erde die Möglichkeit bieten, seinen Standort bis auf den Millimeter genau zu bestimmen. Das System umfasst 30 Satelliten, die per Funk ihren Abstand zum angefragten Punkt übermitteln. Aus der Summe dieser Daten ergibt sich dann die exakte Länge, Breite und Höhe einer Position. Diese wird in zwei europäischen Kontrollzentren ständig ermittelt. Damit steht für die Luft- und Schifffahrt, für Lkw- und Eisenbahntransporte, für den privaten Personenverkehr und für Rettungsdienste ein perfektes Leitsystem bereit. Jeder Galileo-Satellit wiegt 650 kg, wird über Solarzellen mit Strom versorgt und umkreist die Erde in einer Höhe von 23616 km. Galileo wird der Wirtschaft schätzungsweise 9 Mrd EUR Umsatz bringen und an die 140000 neue Arbeitsplätze schaffen. 2008 soll Galileo kommerziell in Betrieb gehen. Die Startkosten werden sich bis 2008 auf schätzungsweise 3,25 Mrd EUR belaufen.
Europas erfolgreicher Weg in den Weltraum
t & m. Technologie und Management ; 54 , 1/2 ; 20-21
2005
2 Seiten, 2 Bilder
Article (Journal)
German
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