Im Automobil-Umfeld wird unter Telematik normalerweise die drahtlose Vernetzung eines Fahrzeugsystems mit einem Telematik-Betreiber über Funkstandards wie GSM, GPRS oder WLAN verstanden. Gemeinsam ist allen Diensten, dass sie Komponenten sowohl im Fahrzeug als auch auf Backend-Seite erfordern. Obwohl Telematik im Automobilbereich oft mit Diensten wie Pannenruf oder die Verfolgung von gestohlenen Fahrzeugen in Zusammenhang gebracht wird, kommen neben dem Fahrer auch andere Zielgruppen für eine Telematiklösung in Betracht: der Fahrzeughersteller, der Fahrzeugnutzer, der Flottenbetreiber und die Gesellschaft als Ganzes. Im Rahmen des vorgestellten Projekts wurde eine Dienst-Infrastruktur für Telematik-Anwendungen aufgebaut, der praktische Nutzen wurde anhand des prototypischen End-to-End-Dienstes 'Drahtloses Auslesen der Steuergeräte im Kfz' gezeigt. Der Dienst soll alle Daten der Steuergeräte, die über das CAN-Netzwerk im Kfz abrufbar sind, in einer Kommunikationseinheit im Kfz verfügbar machen, die die Daten sammelt und sie per GPRS an die EDV-Systeme im internen Unternehmensnetzwerk des Automobilherstellers schickt. Der Dienst wendet sich an Nutzer, die an der Entwicklung und Erprobung eines Automobils beteiligt sind. Zielgruppen des Dienstes sind der Automobilhersteller und seine Zulieferer. Es wurden auf Fahrzeug- und Backend-Seite Infrastrukturkomponenten realisiert, die miteinander kommunizieren und die gesamte Funkstrecke für die beteiligten Services transparent machen. Als Kommunikationsverfahren wurde Web Services gewählt. Eingebettet in die Service-Infrastruktur wurden für den Dienst Tracking&Tracing-Services realisiert. Der Zugriff auf die Fahrzeugelektronik wurde durch spezielle Hardwarekomponenten abgewickelt. Die Hardware im Kfz, die Benutzerschnittstelle sowie die gewonnenen Messwerte werden kurz erläutert. Die Erfahrungen aus dem Projekt bzgl. erreichter Vorteile, Zielkonflikte, Transparenz, offene Standards und Organisation/Qualifikation werden beschrieben. Durch die schnelle Bereitstellung der Daten aus dem Kfz im Unternehmensnetzwerk des Fahrzeugherstellers können die Durchlaufzeiten in der Entwicklung verkürzt werden. Kurze Entwicklungszeiten bedeuten geringere Entwicklungskosten.
Assistenzsysteme: Technische und organisatorische Herausforderung der Telematik im Kfz
Assistent systems: Technical and organizational challenges of telematics in vehicles
Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; 107 , 1 ; 26-31
2005
6 Seiten, 8 Bilder
Article (Journal)
German
Technische und organisatorische Herausforderungen der Telematik im Kfz
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