In Französisch-Guayana betreiben die Europäer einen Startplatz, der unter anderem durch seine Nähe zum Äquator, weitaus bessere Bedingungen bietet als die Anlagen der USA und Russland. Die Raketenstartbasis wurde 1964 von Frankreich entwickelt. Gestartet wurde mit dem Bau eines Startkomplexes für Sondierungsraketen und mit dem Bau einer Einrichtung für Trägerraketen, die 1970 in Betrieb genommen wurde. Anfang der 80iger Jahre wurde, drei Monate nach dem Jungfernflug der europäischen Trägerrakete Ariane-1 das erste kommerzielle Unternehmen gegründet, das Raketenstarts für Satelliten anbot. Die derzeitige Trägerrakete Ariane-5 kann bis zu 6 Tonnen schwere Lasten in eine geostationäre Umlaufbahn bringen. Eine weitere Version der Rakete, die mit einer stärkeren Oberstufe ausgestattet ist, soll das maximale Gewicht der Nutzlast ab 2005 auf 10 Tonnen steigern. Weitere Entwicklungen, um Satelliten und Sonden zu konkurrenzfähigen Preisen befördern zu können, sind die Trägerrakete Vega, die kleine und leichte Satelliten bis maximal 1,5 t transportieren soll sowie eine modifizierte Version der russischen Sojus, die sich für den Start mittelschwerer Lasten bis etwa 3 t Gewicht eignet. Die künftigen Starts der Sojus in Kourou sind ein zentraler Punkt einer strategischen Partnerschaft zwischen der ESA und der russischen Raumfahrtbehörde Rosawiakosmos. Die Rampe der Sojus-Startanlage 1 wird eine mobile Startstruktur enthalten, die einmal dazu benutzt werden könnte, um Astronauten ins All zu bringen.
Großer Bahnhof am Äquator
Bild der Wissenschaft - bdw ; 1 ; 88-93
2005
6 Seiten, 6 Bilder
Article (Journal)
German
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