Das Forschungsfahrzeug CC0 (1 Liter Auto) erreichte im Frühjahr erstmals einen Streckenverbrauch von weniger als 1 l/100km. Möglich wurde das vor allem durch konsequenten Leichtbau, wobei die Verwendung von CFK-Bauteilen eine wesentliche Rolle spielen. Bei den FKV-Verarbeitungsmethoden (Faser-Kunststoff-Verbund), die auch für automobile Serien von Relevanz sind, ist zu unterscheiden zwischen 'in-situ'-Verarbeitung, bei der das trockene textile Handling mit einem Matrixsystem infiltriert wird und der Verarbeitung von bereits imprägnierten Faserhalbzeugen im Fließpressverfahren. Von höchster automobiler Relevanz ist das Resin-Transfer-Moulding (RTM), bei dem ein endkonturnahes textiles Halbzeug in die Kavität eines zweischaligen Werkzeugs gelegt wird, bevor ein polymeres Matrixsystem mit 5 bis 10 bar injiziert wird. Reproduzierbares und automatisiertes RTM erfordert einen der eigentlichen Bauteilherstellung vorhergehenden Prozessschritt, das so genannte Preforming. Dieser Schritt vom Textilmaterial zum vorgeformten Faserkörper bestimmt zu einem großen Teil Kosten und Leistungsvermögen des Bauteils. Für Serienawendungen ist der Kosten-/Nutzenaspekt prinzipiell von entscheidender Bedeutung. Die RTM-Technik wird dabei als viel versprechender Prozess zur Realisierung von anspruchsvollen CFK-Bauteilen mit hohen Faservolumenanteilen, guter Oberflächenqualität und kontrollierbaren physikalischen Eigenschaften betrachtet. Der Fließpressprozess ist dadurch gekennzeichnet, dass ein fließfähiges, faserverstärktes Halbzeug eingesetzt wird, welches die Kavität des beheizten Tauchkantenwerkzeugs nicht vollständig belegt und erst beim Schließen der Presse unter hohem Druck in alle Bereiche des Formnestes fließt. An Hand einer im RTM-Verfahren hergestellten CFK-Bodengruppe und einer Frontklappe aus A-SMC wird jeweils eine ausgewählte Karosserieanwendung für beide Verarbeitungsverfahren beschrieben.
FKV - Werkstoffkonzept für kleine und mittlere Serienproduktion
2004
4 Seiten, 8 Bilder
Conference paper
German
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