Flüssiggasfahrzeuge erfreuen sich zunehmender Akzeptanz. Immer mehr Kfz-Werkstätten steigen deshalb in das Umrüstgeschäft ein, erweitern so ihren Kundenkreis und fahren zusätzliche Erlöse ein. Flüssiggasanlagen lassen sich in nahezu jeden Benziner einbauen. Ausgenommen sind Benzindirekeinspritzer. Je nach Fahrzeugtyp und Anlage dauert eine Umrüstung etwa ein bis drei Tage und ist mit üblichen Werkstattmitteln zu bewerkstelligen. Bei einigen Bohrungen und Durchbrüchen ist besonderes Augenmerk auf das Wiederherstellen des Korrosionsschutzes und das Abdichten gegen Wassereintritt zu legen. Zudem sind gegebenenfalls die Besonderheiten einer Aluminiumkarosserie zu beachten. So dürfen Werkzeuge nicht gleichzeitig zum Bearbeiten von Eisenwerkstoffen und Leichtmetall verwendet werden. Ein Nichtbeachten der entsprechenden Grundregeln führt zu Korrosion in Form von Lochfraß im Leichtmetall, zudem verliert der Kunde seine Ansprüche bei der Durchrostungsgarantie des Herstellers. Zwar gibt es für Autogasfahrzeuge bisher noch keine speziellen zusätzlichen Wartungsvorschriften, doch auch nach dem Umrüsten bleiben Autogas-Werkstätten im Geschäft. Denn es ist wichtig, dass das Fahrzeug, vor allem der Motor und seine Peripherie, regelmäßig gewartet wird. Besonderes Augenmerk verdienen dabei die Zündanlage und der Luftfilter. Die periodischen Wartungsarbeiten an der Gasanlage sollten zudem einen Dichtheits- und Zustandscheck der Gasleitungen und aller Bauteile der Gasanlage enthalten. In Deutschland ist klar geregelt, wer Fahrzeuge auf den Betrieb mit Autogas umrüsten darf. Die wichtigste Voraussetzung ist der Meisterbrief im Kfz-Mechaniker- bzw. Kfz-Elektriker-Handwerk. Zudem wird der Nachweis der Fachkunde für Einbau, Diagnose und Wartung von Flüssiggasanlagen verlangt. Für Umrüstbetriebe kann es durchaus sinvoll sein, eine eigene Autogas-Tankstelle anzubieten, die somit ein gutes Kundenbindungsinstrument darstellt. Einfache Kompaktanlagen kosten etwa 15000 Euro, wobei viele Gasversorgungsunternehmen die Anlagen als Marketinghilfe auf Vermietbasis auch sponsern. Besondere Umweltauflagen sind beim Aufstellen nicht zu beachten. Eine steigende Akzeptenz von Autogas als Kraftstoffalternative ist auch in Deutschland zu beobachten. Mittlerweile sind über 17000 Fahrzeuge zugelassen. Zeitgleich mit dem steuerlichen Anreiz hat ein Schub im Umrüstungsmarkt eingesetzt. Es ist zu erwarten, dass das Umrüstvolumen in den kommenden Jahren noch deutlich ansteigen wird.
Gaswechsel. Was die Werkstatt beim Umrüsten auf Flüssiggas beachten muss
What must the workshop take into consideration in case of re-equipping with LPG
Krafthand ; 77 , 16 ; 14-16
2004
3 Seiten, 6 Bilder, 1 Tabelle
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