Zur Begründung von Investitionsentscheidungen kommen bei den Eisenbahnen eisenbahnbetriebswissenschaftliche Methoden zum Einsatz. Analytische Herangehensweisen ermöglichen unter Verwendung von Wahrscheinlichkeitsrechnungen, bedienungstheoretischen Ansätzen und Statistiken vorrangig Aussagen zu Leistungskennwerten von Anlagen. Experimentelle Methoden simulieren am Modell das reale Geschehen, um Rückschlüsse auf die zu erwartende Wirklichkeit zu ziehen. Beide Ansätze für sich allein genommen sind nicht immer hinreichend. Bei komplexen Strukturen ermöglicht die konstruktive Methode mit der umfassenden Analyse der Interaktionen zwischen Betriebsprogramm und Infrastruktur die Entwicklung einer wirtschaftlichen Infrastrukturlösung. Die konstruktive Methode begreift das Betriebsprogramm als eine Abfolge von Vorfällen. Diese werden unter Annahme eines festgelegten Fortschritts visuell überlagert. Dabei werden die Anfänge von Konflikten deutlich. Zugbewegungen werden dann auf Gleisabschnitte projiziert. So lassen sich die Belastungen der einzelnen Netzelemente herausarbeiten. Ihre Einflüsse untereinander werden visualisiert wodurch bereits Optimierungsmöglichkeiten deutlich werden. Ein auf Belegtzeiten basierender, konfliktfreier Entwurfsfahrplan bildet dann die Übersicht über Beschränkungen des Verkehrs und der Infrastruktur des untersuchten Bereichs. Es ist auch möglich, das Verhalten bei Abweichungen vom normalen Betriebsablauf zu beobachten. Das Endergebnis zeigt die benötigten Netzelemente für einen konfliktfreien Regelbetrieb, das Verhalten bei Betriebsabweichungen und spezielle lokale Funktionen.
Bemessung komplexer Eisenbahninfrastruktur - Die konstruktive Methode
Dimensioning complex railway infrastructure - the constructive method
ETR - Eisenbahntechnische Rundschau ; 53 , 7/8 ; 506-514
2004
9 Seiten, 10 Bilder, 5 Quellen
Article (Journal)
German
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