Die Bahnreform in Russland hat sowohl eine große Bedeutung für das Land selber als auch Auswirkungen auf die EU. Aufgrund der günstigen Wettbewerbssituation erwirtschaften russische Bahnen immer noch Gewinn. Im Westen des Landes tritt der Straßenverkehr zunehmend in Konkurrenz zur Bahn, im Osten hat die Bahn immer noch das Monopol. Hauptmotiv der Reformen ist der große Finanzbedarf für die Modernisierung der Bahnen. Weitere Motive sind: niedrige Arbeitsproduktivität, hoher Abnutzungsgrad von Infrastruktur und Fahrzeugen, relativ hohe Preise für die Güterbeförderung, keine kostendeckenden Preise im Personenverkehr, großes Engagement der Bahnbetriebe außerhalb des Kerngeschäftes wie etwa im Kulturbereich. Bei der russischen Bahn sind 1,3 Mio Leute beschäftigt, die Streckenlänge beträgt 86000 km, davon sind 40300 elektrifiziert. Die Reformumsetzung soll in den nächsten 10 Jahren in drei Etappen erfolgen: 1. Trennung von Regulierung und Wirtschaftstätigkeit, Ausgliederung konkurrenzfähiger und nicht direkt für den Eisenbahnbetrieb zuständiger Bereiche, Reorganisation der wirtschaftlichen Tätigkeit, Gründung von Tochterunternehmen, Modernisierung der Betriebsverwaltung, teilweise Privatisierung des Wagenparks; 2. Schaffung von Konkurrenz bei der Wagenbewirtschaftung, Zulassung von privaten Lokpools, Übergabe der Hauptserviceleistungen an private Lokpools, Restrukturierung, Unterstützung des Personen- und Militärverkehrs durch den Staatshaushalt; 3. Öffnung der Haupttätigkeitsfelder für die Konkurrenz. Die erste Reformetappe sollte schon 2002 beendet sein, aber die neue Eisenbahngesellschaft AG RZD (Russische Eisenbahnen AG) wurde erst 2003 gegründet. Trotzdem sind schon deutliche Fortschritte erkennbar, wie etwa, dass bereits 17 regionale Eisenbahnen als Tochterunternehmen der AG RZD existieren und dass die meisten regionalen Eisenbahnen einheitliche Betriebszentren haben. Es wurden bereits 25 Mrd RUR von privaten Unternehmen in neue Wagen investiert. Die Verluste im Personenverkehr konnten gesenkt werden. Die Kontakte zu ausländischen Eisenbahnen wurde verbessert. So gibt es bereits 6 neue Direktzüge zwischen Deutschland und Russland. Bei dem Güterverkehr könnte eine bessere Zusammenarbeit und eine Vereinfachung der Zollkontrolle die Durchlaufdauer verringern. Da die russische Industrie weiter wachsen wird, könnte sich der Transportbedarf bis 2010 verdoppeln.


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    Title :

    Russlands Bahnen auf Reformkurs


    Additional title:

    Russia's Railways heading for reform


    Contributors:

    Published in:

    Publication date :

    2004


    Size :

    4 Seiten, 6 Bilder, 1 Tabelle, 8 Quellen



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German