Bei der Entwicklung von Fahrerassistenzsystemen (FAS) werden künstliche Testumgebungen wie Fahrszenarien in Simulatoren genutzt, die aufgrund geringer Rüstzeiten, Umbau- und Sicherheitsmaßnahmen eine schnellere Beurteilung und Akzeptanzprüfung von Assistenz- und Informationssystem ermöglichen. Problematisch ist die Übertragbarkeit von Simulationsergebnissen in die Realität. Mit der Kombination aus den Untersuchungsinstrumenten ViewCar und Virtual-Reality-Labor (VR-Labor) wurde ein Konzept entwickelt, mit dem der Frage nach der Übertragbarkeit in wesentlichen Punkten nachgegangen werden und die Prüfung von Assistenz- und Informationssystemen effektiv gestaltet werden kann. Mit dem Messfahrzeug ViewCar wird bei Fahrten im realen Straßenverkehr das Normalverhalten von repräsentativen Gruppen von Fahrern erfasst, wobei je nach Untersuchungsziel unterschiedliche Verkehrssituationen ausgewählt werden. Dieselben Verkehrssituationen können dann im VR-Labor in einer Fahrsimulation reproduzierbar nachgebildet werden. Durch den Vergleich des Verhaltens im VR-Labor und ViewCar kann beschrieben werden, in welcher Weise das 'virtuelle Verhalten' vom realen Verhalten abweicht, so dass die Realitätsnähe der Simulation zu bewerten und die Übertragungsfunktion zu bestimmen ist. Um kritische Situationen, die im realen Verkehr sehr selten auftreten, auch untersuchen zu können, werden solche Situationen im VR-Labor gezielt manipuliert. Über ein entsprechendes Messkonzept können vergleichbare Parameter untersucht werden wie im ViewCar, wobei der Grad der Realitätsnähe im VR-Labor stufenweise von rudimentär bis zur Grenze der Leistungsfähigkeit virtueller Umgebungen variiert wird. Damit ist es möglich, direkte Vergleiche zwischen den Realfahrten und simulierten Fahrten mit unterschiedlichen Realitätsgraden im VR-Labor vorzunehmen. Über den Vergleich zu Fahrten mit dem ViewCar wird demonstriert, dass die im VR-Labor gewonnenen Ergebnisse zu den Auswirkungen von FAS auch auf Fahrten in Realsituationen übertragbar sind. Durch die Variation der Realitätsnähe können die entscheidenden Einflussgrößen ermittelt werden, die für ein bestimmtes Verhalten ausschlaggebend sind.
Unmögliches virtuell ermöglichen - Fahrerassistenzsysteme mit ViewCar und Virtual-Reality-Labor validieren
2004
11 Seiten, 5 Bilder, 2 Quellen
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