In der Softwareentwicklung für Steuergeräte werden zunehmend modellbasierte Methoden eingesetzt. Sie ermöglichen die Spezifikation von Algorithmen und Funktionen in Form von Blockschaltbildern. In Verbindung mit leistungsfähigen Code-Generatoren kann aus diesen Blockschaltbildern in einem nächsten Schritt automatisch Code für Seriensteuergeräte erzeugt werden. Dies erhöht die Effizienz des Entwicklungsprozesses. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Algorithmen und Funktionen unmittelbar innerhalb des Werkzeuges getestet werden können, mit dem sie erstellt werden. Neben Open-Loop-Tests kommen Closed-Loop-Tests zum Einsatz, für die eine Simulation wesentlicher Fahrzeugkomponenten erforderlich ist. In diesem Beitrag wird ein Matlab/Simulink-Modell eines Nutzfahrzeugantriebes vorgestellt, wie es bei der Entwicklung von Funktionen für automatisierte Schaltgetriebe Verwendung findet. Dabei wird ein modularer Aufbau des Antriebsstranges beschrieben, welcher unter anderem eine strikte Trennung von Steuergerätefunktionen und mechanischen Komponenten beinhaltet. Bei Bedarf können so auch einzelne Komponenten, wie beispielsweise der Verbrennungsmotor, im Rahmen einer Co-Simulation mit anderen Simulationswerkzeugen berechnet werden. Am Beispiel der Kupplung wird das Vorgehen bei der Modellbildung aufgezeigt. Des weiteren wird dargelegt, wie Teile des Simulationsmodells wiederum in den zu entwickelnden Algorithmen und Funktionen selbst zur Schätzung von Zuständen eingesetzt werden können. Da für diesen weiteren Anwendungsfall stets ein Kompromiss zwischen Detaillierungsgrad und Echtzeitanforderungen erforderlich ist, werden im Rahmen des Beitrages auch Aspekte hinsichtlich der Echtzeitfähigkeit von Antriebsstrangmodellen diskutiert.
Simulation von Fahrzeugantrieben in der modellbasierten Funktionsentwicklung
2003
22 Seiten, 17 Bilder, 2 Tabellen, 17 Quellen
Conference paper
German
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