Während in der Fahrzeugantriebstechnik die Brennstoffzellentechnologie noch vor großen Kostenproblemen steht, verfolgen Forscher der Automobilkonzerne auch die günstigere Direktverbrennung von Wasserstoff. Dabei können die normalen Ottomotoren verwendet werden, was auch die alternative Nutzung von Benzin und Wasserstoff im gleichen Fahrzeug ermöglicht. Benötigt wird eine Änderung des Zündzeitpunktes und der Einblasrichtung, daher müssen zwei parallele Einspritzsysteme vorhanden sein. Hauptproblem des Wasserstoffes, der eigentlich eine höhere Energiedichte hat als Benzin, ist sein Aggregatzustand. Im Verbrennungsraum mischen sich zwei Gase (Wasserstoff und Luft), die mehr Volumen benötigen, als das Luft-Benzin-Gemisch. Dies mindert die Leistung. Durch Turbo-Aufladung, bei der das Gemisch unter Druck eingepresst wird, kann man diesen Nachteil mehr als kompensieren. Zudem lässt sich der Wasserstoff direkt in den Brennraum einblasen, und das auch noch in mehrfachen Teildosen, was die Verbrennung gleichmäßiger und damit leiser und effizienter macht. Im Gegensatz zur Brennstoffzelle erreichen Wasserstoffautos bessere Reichweiten als Benziner, die Konstruktion ist deutlich leichter und der Wirkungsgrad ist mit rund 38 % nicht nur besser sondern auch noch mit weiteren Entwicklungen bis auf 50 % steigerbar. Es entstehen nur geringe Mengen an Stickoxiden, die sich zudem im nachgeschalteten Katalysator eliminieren lassen.
Wasserstoff schlägt Benzin
Spektrum der Wissenschaft ; 4 ; 16-18
2004
3 Seiten, 2 Bilder
Article (Journal)
German
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