Die Herstellung und Verlegung einer Pipeline wird durch die Forderungen der Umweltbelange, aus Sicherheitsgründen und des Wegerechts immer schwieriger. Ist die Wegerechtsfrage geklärt, kann nach den Vermessungsdaten der Verlegestreifen je nach Grösse der Rohrleitungen mit einer Rohrgrabenfräse oder Aushubmaschinen angelegt werden. Die zu verlegenden Rohrleitungskomponenten haben eine Länge von 8 m bis 18 m. Mit Zentrieklammern werden die Rohre gefügt und die Schweissfase für den Schweissprozess auf 100 Grad C zur Feuchtigkeitsreduzierung vorgewärmt. Die zerstörungsfreie Schweissnahtprüfung wird zu 100% als Durchstrahlungsprüfung mit einem Röntgenmolch durchgeführt. Je nach Anforderung werden auch Ultraschallprüfungen mit einer Prüfkopfumlaufvorrichtung ausgeführt. Nach Fertigstellung wird Sektionsweise eine Dichtheitsprüfung nach einem technischen Regelwerk ÖNORM B2520 durchgeführt. Für jeden einzelnen Arbeitsgang gibt es eine Spezifikation. Durch diese Vorgehensweise soll gewährleistet werden, dass die Pipeline in höchstem Masse qualitätsgerecht ausgeführt wird. Der Grossrohrleitungsbau entwickelte sich in Österreich in der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts. Im Bild 8 sind die fünf grossen Erdgasleitungen die das Land durchqueren dargestellt. Eine weitere Form des Erdgastransportes ist die Verflüssigung von gewöhnlichem Erdgas (LNG) durch Abkühlung auf minus 160 Grad C. Hierbei entsteht aus 600 m3 Erdgas 1 m3 LNG. Am Zielort wird das flüssige Erdgas durch Erwärmung in den gasförmigen Zustand zurückverwandelt und in das bestehende Leitungssystem eingespeist. Ein weiterer wichtiger Energieträger ist das Erdöl. 1994 wurden 7,73 Millionen Tonnen Erdöl im Hafen von Triest für Österreich umgeschlagen. Das Land verfügt auch über eigene Förderstätten. Bis heute wurden ca. 100 Millionen Tonnen Erdöl aus dem Wiener Becken gepumpt. (wird fortgesetzt)
Pipelinebau in Österreich (Teil 1)
Schweiss- und Prüftechnik, Wien ; 11 ; 164-170
2003
7 Seiten, 12 Bilder, 1 Tabelle, 44 Quellen
Article (Journal)
German
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