Das Motorrad bleibt nach wie vor ein Symbol von Freiheit und Abenteuer, dieses Symbol wird aber immer mehr von einer fundierten wissenschaftlichen Basis getragen, die Freiheitsmittel und Freiheitssuchenden gleichermaßen zum Analyseobjekt macht. Diese Struktur bedingt eine klare Konfiguration von Zielen, Entwicklungsschwerpunkten und den dafür geeigneten Forschungsmethoden. Hauptziele der Motorradentwicklung bleiben das Masse/Leistungsverhältnis, die aktive und passive Sicherheit, die Umweltverträglichkeit und neuerdings die Informations- und Kommunikationsfähigkeit. Daraus leiten sich die Entwicklungsschwerpunkte ab: Zukünftige Motorgestaltung, Fahrzeugstruktur, Aerodynamik, die Elemente der aktiven und passiven Sicherheit, die elektronische Steuerung, die Informationssysteme, die designunterstützende Technik. Methodisch sind bei der Analyse dieser Funktionsmodule die Modellierung durch numerische Simulation und spezifische experimentelle Verfahren die tragenden Säulen. Insbesondere die numerische Simulation hat in den letzten Jahren in der Motorradentwicklung in entscheidender Weise zugenommen. Sowohl die meisten numerischen Codes als auch einige experimentelle Untersuchungsmethoden können in sehr unterschiedlichen Entwicklungsbereichen in weitgehend ähnlicher Weise genützt werden - vom Ladungswechsel im Motor bis zur Belüftung des Helmes. Durch solche gemeinsame Basismodule der Forschung kann die Entwicklung eines Motorrads als ausgesprochen komplexes Mensch-Maschine-System sehr effektiv gestaltet werden.
Das Motorrad aus der Forschungsperspektive
The motorcycle from the research perspective
2003
23 Seiten, 17 Bilder, 27 Quellen
Conference paper
German