Die Rückführung von Elektronikschrott aus Betrieben des Elektrohandwerks und des Elektroeinzelhandels ist für die damit beauftragten Entsorger mit hohem logistischen Aufwand und entsprechenden Kosten verbunden. Dieser Aufwand wird durch die erhobenen Kostenpauschalen zumeist nicht gedeckt. Dies liegt insbesondere daran, dass die gängige Praxis darin besteht, dass die Entsorgung auf Abruf stattfindet. Dadurch ist es für den Entsorger nahezu unmöglich, Kundenaufträge zusammenzufassen, um auf diese Weise die Auslastung der Fahrzeuge zu erhöhen. Die Konsequenz besteht darin, dass im Durchschnitt nur ca. 60 % der möglichen Ladekapazität pro Kundenauftrag genutzt wird. Mit dem Ziel, die derzeit nicht genutzten Transportkapazitäten der Versorgungsverkehre für die Rückführung von Elektronikschrott zu nutzen, wurde im Januar 2002 das Forschungsprojekt 'KOVERENTE - Kopplung von Ver- und Entsorgungsverkehren am Beispiel der Elektro- und Elektronikschrottbranche' gestartet. Projektpartner sind neben dem Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML die ELPRO GmbH als Elektronikschrottrecyclingbetrieb und die Wandt GmbH als Gebietsspediteur im Großraum Braunschweig für einen Großhandel für Elektro- und Elektronikbedarf. Eine der wesentlichen Herausforderungen des Projektes besteht darin, die Problematik der unpaarigen Güterströme zu lösen. Unpaarige Güterströme bedeutet in diesem Zusammenhang, dass sich die Güter auf der Ver- und Entsorgungsseite u.a. durch Anfallmengen, verwendete Ladehilfsmittel und auch durch Eigenschaften wie z.B. Verschmutzungsgrad, Schüttfähigkeit etc. voneinander unterscheiden. Um die Kopplung von Ver- und Entsorgung trotzdem zu ermöglichen, wurde im Rahmen des Projektes ein neues Ladehilfsmittel entwickelt. Der Kunde meldet mit Hilfe eines vorgefertigten Faxformulars einen Entsorgungsauftrag beim Entsorger an. Dieser Auftrag wird dort in die EDV übertragen und die benötigten Begleitpapiere erstellt. Um den Aufwand aber auch die Fehlermöglichkeiten für den Fahrer weitgehend zu reduzieren, wurden die Begleitpapiere im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten so weit standardisiert, dass immer die gleichen Papiere mitgeführt werden, unabhängig davon, ob es sich um besonders überwachungsbedürftige Abfälle handelt oder nicht. Die Begleitpapiere werden dem Spediteur online übermittelt und dort ausgedruckt, um dem Fahrer die Papiere zeitnah übergeben zu können.
Kopplung von Ver- und Entsorgungsverkehren in der Elektrobranche - Utopie oder wirkungsvoller Beitrag zur Verkehrsreduzierung?
Combination of supply and disposal logistics for electrical and electronical goods - utopia or effective way to reduce road traffic?
2003
5 Seiten, 2 Bilder
Conference paper
German
Automotive engineering | 2003
|Ein wirkungsvoller Beitrag zur Verbesserung der Struktur
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