Im Gegensatz zu den herkömmlichen Dieselmotoren besitzt ein mit dem Common-Rail-System ausgestatteter Diesel ein vollelektronisch geregeltes Einspritzsystem. Der Einspritzdruck wird von einer zentralen Hochdruckpumpe aufgebaut und über ein gemeinsames Druckrohr (Common-Rail), das gleichzeitig als Druckspeicher dient, zu allen Einspritzdüsen weitergeleitet. Bisher hatte jeder Zylinder seine eigene Kraftstoffzuleitung. Die Einspritzpumpe musste für jeden Zylinder und bei jedem Arbeitsgang von neuem, mit einem Nocken den erforderlichen Einspritzdruck erzeugen. Auch der Einspritzzeitpunkt war von der Nockeneinstellung abhängig. Im Common-Rail liegt der Druck in der Regel zwischen 1000 bar und 1350 bar. So lässt sich eine sehr gute Vernebelung des Dieselkraftstoffes erreichen und im Ergebnis eine saubere und vollständige Verbrennung. Eine Schlüsselfunktion im gesamten System übernehmen die in jeder einzelnen Einspritzdüse angeordneten, in Bruchteilen von 1 ms schaltenden Magnetventile. Das erlaubt, den Einspritzbeginn und die direkt in den Brennraum eingespritzte Kraftstoffmenge äußerst genau zu steuern. Ein weiterer Vorteil von Common-Rail ist der Wegfall sensibler mechanischer Bauteile. Die meisten Hersteller von Fahrzeug-Dieselmotoren bieten heute Dieselaggregate mit dem Common-Rail-Einspritzsystem an. Seit Anfang 2000 kommt das Diesel-Einspritzsystem Common-Rail auch in schweren Nutzfahrzeugen zum Einsatz. Im Jahre 2002 hat Bosch weltweit annähernd 9,5 Mio Diesel-Einspritzsysteme ausgeliefert. Daran hatte das Common-Rail einen Anteil von mehr als 40 %. Im Mai 2003 ist bei Bosch das Common-Rail-Einspritzsystem bereits in die 3. Generation eingetreten. Das allerneuste System reduziert die Schadstoffemissionen innermotorisch um weitere bis zu 20 %. Es arbeitet mit Piezo-Injektoren. In den neuesten Common-Rail-Injektoren tritt ein schnellschaltender Aktor aus Piezo-Kristallen an die Stelle der Magnetspule des Einspritzventil. Anders als bei allen bisherigen Konzepten wird die Bewegung des Piezopakets ohne mechanische Elemente auf die Düsennadel übertragen. Um die Emissionen von Dieselmotoren weiter zu senken, stehen bei Bosch auch in Zukunft primär innermotorische Maßnahmen im Vordergrund. So können inzwischen bis zu 1800 kg schwere Fahrzeuge die Grenzwerte nach Euro 4 ohne Partikelfilter oder Stickoxid-Speicherkatalysatoren erfüllen.
Mehr Schub mit Common-Rail-Einspritztechnik
SMM Schweizer Maschinenmarkt ; 104 , 40 ; 29-30
2003
2 Seiten, 3 Bilder
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German
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