Die Notwendigkeit einer Rahmen- bzw. Fahrwerkvermessung von Motorrädern, z.B. nach Unfällen, ist unumstritten. Es ist zweckmäßig, wenn in der Frage der zu Grunde gelegten geometrischen Größen möglichst einheitliche Konventionen Verwendung finden. Dazu gehört die Auswahl von geeigneten Bemaßungssystemen und Bezugspunkten. Die Interpretation der gewonnenen Ergebnisse sollte eine Korrelation zu den Fragen der Fahrsicherheit des kompletten Fahrzeuges mit einem ggf. beschädigten Rahmen ermöglichen. In dem vorliegenden Artikel wird ein Bemaßungssystem vorgestellt, das sich durch den praktischen Einsatz und zahlreiche Vermessungen mit den Systemen von Scheibner Messtechnik, dem m.a.x.-System, der LASER-Rahmenlehre und dem neuen m.i.n.-System bewährt hat. Bei der Vermessung eines Zweiradrahmens geht es um die Bestimmung der möglichen Veränderungen der Lage der Lenk- bzw. Lenkkopfachse relativ zur Schwingenachse. Der Vergleich der errechneten Abweichungen zwischen den Solldaten und den Messwerten mit sinnvollen Toleranzen erlaubt die Beurteilung. Der Schwerpunkt der Betrachtungen liegt auf den in der Seitenansicht des Fahrzeuges darstellbaren Größen in der x-y-Ebene. Die Frage der Toleranzen wird nicht behandelt. Es wird das Modell 'Ansatz der intakten Vordergabel' vorgestellt, das die aus den Herstellervorgaben und den Messergebnissen ermittelten Abweichungen auf die Fahrsicherheit des gesamten Fahrwerks bezieht. Aus den Ergebnissen der Rahmenvermessung können somit sinnvolle Aussagen zur Fahrtüchtigkeit des kompletten Fahrzeuges abgeleitet werden.
Die Bemaßung des Zweiradrahmens
Dimensioning of a motorcycle frame
Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik ; 41 , 10 ; 237-241
2003
5 Seiten, 7 Bilder
Article (Journal)
German