In der Schiffahrt sind die Kraftstoffkosten einer der größten laufenden Kostenfaktoren. Trotzdem liegen Dieselkraftstoff und Schweröl immer noch an erster Stelle als Energielieferant für den Schiffsantrieb. Das Kostenproblem zwingt jedoch dazu, sich Gedanken zu alternativen Energieträgern zu machen. Nachdem sich der Atomantrieb in der kommerziellen Schifffahrt nicht durchgesetzt hat, verbleiben als Zukunftsperspektive die regenerativen Energieformen in ihren verschiedenen Varianten, wie z.B. Windenergie, Erdgas, Wasserstoff. Erdgas würde, da es aus fossiler Quelle stammt, keinen grundsätzlichen Fortschritt erbingen. Für Wasserstoffantriebe gilt angesichts der erst zu erstellenden energieaufwändigen Erzeugungs-, Transformations-, Speicher- und Verteilungsprozesse, die erforderlich sind, um diesen neuen Energieträger in eine nicht nur für die Schiffahrt verwertbare und preislich konkurrenzfähige Form zu bringen, dass die Einführung von Wasserstoff als Energieträger aus Kostengründen zur Zeit in großem Maßstab noch nicht wahrscheinlich ist. Als unmittelbar anwendbare regenerative Alternative bleibt somit nur die Windenergie, deren Anwendung im vorliegenden Beitrag behandelt wird. Außer den beiden grundlegenden Takelageformen, Rahsegel und Schoner-/Gaffelsegel, sowie ihrer jeweiligen modernen Varianten, ist es bisher keinem anderen System gelungen, kommerziell attraktiv zu werden. Neu- und Weiterentwicklungen (Flettner-Rotor, Dynaschiff, Indo-Sail, Schwab-Rig. ua.) sind vor allem am Investitionsaufwand gescheitert. Moderne technische Ergänzungen bei der Takelage betreffen im Wesentlichen die einfache Handhabung mit weniger Personal sowie die maschinelle und automatische Bedienung. Aber auch völlig neue Ansätze, wie z.B. das Skysails-Konzept oder aerodynamische Flügelkonstruktionen haben eine Einführungschance. Moderne Großsegler sind in Bezug auf die Geschwindigkeit den Motorschiffen gleichwertig. In der Tragfähigkeit sind jedoch die Motorschiffe deutlich überlegen. Neuere Studien belegen, dass moderne Windschiffe Bunkereinsparungen von bis zu zwei Dritteln erzielen können (abhängig vom Fahrtgebiet und Windverhältnissen). Der Einsatz von solchen modernen Windschiffen auf bestimmten Routen und für bestimmte Ladungstypen (vornehmlich Massengüter) könnte erfolgversprechend sein.Solche Rouren wären von Südamerika nach Nordamerika und Fernost, von Nordamerika nach Australien und von dort nach Europa und die entsprechenden Massengüter könnten Getreide, Sojabohnen, Phosphat, Erz, Bauxit, Kohle, Erdöl sein. Unter Anwendung neuer technischer Lösungen (Computersteuerungen, Windentechnologien, hochbelastbare Materialien) könnten solche Schiffe erfolgversprechend eingesetzt werden. Allerdings würde man diese Schiffe als Alternative auch noch mit einer entsprechend dimensionierten Antriebsmaschine ausrüsten (Einhaltung des Fahrplan, Manövrieren in Wasserstraßen, Ansteuern von Häfen). Die weiteren Ausführungen des vorliegenden Beitrags beziehen sich auf das wirtschaftliche Szenarium und auf die Realisierungsmöglichkeiten solcher Schiffe mit Unterstützung potentieller Investoren und Förderer, wie Reeder, Ladungseigentümer, Versicherer, Emissionshäuser und Finanziers, Werften und Zulieferer, Umweltorganisationen, Staaten).


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    Title :

    Regenerative Energien in der Schiffahrt?


    Additional title:

    Renewable energies in shipping?


    Contributors:
    Schaale, H. (author)

    Published in:

    Publication date :

    2003


    Size :

    4 Seiten, 2 Bilder



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German




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