In Deutschland schreibt das Straßenverkehrsrecht in § 31 der Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) und § 23 der Straßenverkehrsordnung (StVO) die Sicherung von Ladung auf und in Fahrzeugen verbindlich vor. Praktische Hinweise und konkrete Beispiele zu einer den Vorschriften entsprechenden Ladungssicherung geben als zentrales techniches Regelwerk die Richtlinien VDI 2700. Mehrere Lehr- und Handbücher enthalten Zusammenfassungen der physikalischen Grundlagen, Regeln und Vorschriften und geben weitere praktische Hinweise. Im Allgemeinen werden bei sachverständigen Begutachtungen Berechnungen durchgeführt. In Fällen, in denen sich Ladeeinheiten, Ladungsträger, Ladungssicherungen und Fahrzeugaufbauten unter dynamischen Belastungen komplex verhalten, reicht oft eine rechnerische Bestimmung der Belastungen auf Grund unzureichender Modellvorstellungen oder unsicherer Annahmen nicht aus. Hier sind ergänzende dynamische Tests erforderlich. Statische Tests sind u.a. in Normen zur Aufbauprüfung beschrieben. Hier gelten EN 283 für Wechselbehälter und EN 12642 für die übrigen Fahrzeuge. Dynamische Versuche mit kompletten beladenen Transportmitteln sind im Vergleich zu Berechnungen und zu statischen Versuchen relativ aufwändig. Solche Versuche sind als Grundlagenversuche und zur Überprüfung der theoretischen Modellvorstellungen erforderlich. DEKRA hat hierzu mehrere Versuche definiert und entwickelt, mit denen die Erfüllung eines geeigneten Anforderungsprofils der Ladungssicherung überprüft wird. Die einfachste Modellvorstellung für Berechnungen im Zusammenhang mit der kraftschlüssigen Sicherung von Ladung ist die klotzförmige Ladeeinheit, die auf einer ebenen, horizontalen Ladefläche steht. Entsprechend den in VDI 2700 definierten Anforderungen darf dieser Klotz nicht verrutschen, wenn in Längsrichtung nach vorne die Verzögerung 0,8 g sowie in Längsrichtung nach hinten und seitlich nach links oder rechts die Beschleunigung 0,5 g wirkt. Eine ebenfalls relativ einfache und durch Berechnungen durchaus beherrschbare Methode der Ladungssicherung ist das Niederzurren. Es wird gezeigt, dass es in der betrieblichen Praxis zu Abweichungen von der einfachen Modellvorstellung kommen kann. Aus diesem Grund müssen bestimmte besondere Phänomene durch dynamische Versuche weiter untersucht werden. Mit analytischen Betrachtungen und Berechnungen werden dazu die sogenannten 'Worst-Case'-Szenarien herausgearbeitet, die dann mit möglichst wenigen Schlüsselversuchen gezielt zu untersuchen sind. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse tragen zur Absicherung der gewählten Berechnungsmethode und zu Grunde liegenden Modellvorstellung bei. (wird fortgesetzt)
Überprüfung der Ladungssicherung durch Realversuche mit Nutzfahrzeugen
Investigation of cargo shift safety via real tests with commercial vehicles
Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik ; 41 , 5 ; 119-124
2003
6 Seiten, 6 Bilder
Article (Journal)
German , English
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