Für eine Verwendung von Naturfasern im Automobilbereich sprechen die Recyclingfähigkeit, das geringe spezifische Gewicht und - in Verbindung mit geeigneten Bindemitteln - die sehr guten mechanischen Eigenschaften bei vergleichbar niedrigen Gewichten der produzierten Bauteile. Eingesetzt werden auf der Mattenseite heute üblicherweise Kombinationen aus Flachs mit Sisal, Flachs/Sisal mit Hanf oder reiner Hanf. Etwa 1996 begann die Bayer AG, sich der Thematik 'Kombination von Naturfasermatten mit Polyurethan' anzunehmen. Es wurden die ersten Systeme entwickelt und für erste Bauteile (Türverkleidungen) industriell eingesetzt. Diese Systeme sind heute unter der Bezeichnung Baypreg verfügbar. Das Verhältnis von Naturfasern und Polyurethan variiert üblicherweise im Bereich von 65/35 bis 45/55. Trotz des hohen E-Moduls ist diese Türverkleidung die zurzeit leichteste Variante auf dem Automobilmarkt. Neben den geforderten mechanischen Eigenschaften ist die zu realisierende Oberflächenqualität in Verbindung mit dem später aufzubringenden Dekor von entscheidender Bedeutung. Ein Nachteil der Kombination von Naturfasern und Polyurethan ist, dass notwendige Befestigungsclipse oder die Einhängeleiste separat hergestellt werden müssen. Die Verbindung kann sowohl direkt während des Pressvorgangs geschehen, indem die Bauteile im Werkzeug vorgelegt werden, als auch in einem zweiten Arbeitsgang nach dem Pressen der Träger erfolgen.
Verwendung nachwachsender Rohstoffe bei der Fertigung von Verkleidungsteilen im Automobilbereich
2002
12 Seiten, 6 Bilder, 4 Quellen
Conference paper
German
Emissionsarme Schmierstoffe unter Beruecksichtigung nachwachsender Rohstoffe
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