Das Beledern von Instrumententafeln ist seit langem eine Herausforderung für Systemlieferanten. Für Instrumententafeln kommen schrumpfoptimierte, pflanzlich-synthetisch gegerbte Leder zur Anwendung. Wesentliche Kriterien für den Herstellungsprozess von Instrumententafelleder sind: Geringer Lederschrumpf bei extremer thermischer Belastung, Einhaltung der vorgeschriebenen Grenzwerte hinsichtlich Foggingverhalten, hohe Lichtechtheit bei dauerhafter direkter Sonneneinstrahlung und Anpassung des deformationsmechanischen Verhaltens an den jeweiligen Anwendungsfall. Das Hinterschäumen des Leders erfordert eine optimale rückseitige Sperrung gegen eindringenden PUR-Schaum. Bereits bekannte Wirkungen einer undichten Lederrückseite in Kombination mit dem hydrophilen Verhalten des Lederfasergefüges sind Verhärtung der Ledersubstanz und damit eine Verschlechterung der Haptik. Eine ideale Sperrwirkung zeigen hochviskose Dispersionen oder Schäume, welche direkt auf das Leder aufgebracht werden. Diese Beschichtungen verschließen die Lederrückseite vollflächig. Dabei kommen aufgeschäumte Polyurethan-Komponenten aber auch Acrylate zum Einsatz. Ein wesentlicher Beitrag zur Positioniergenauigkeit des Lederbezuges in das Schäumwerkzeug-Unterteil ist die Werkzeug-Übergabetechnik. In Kombination mit dem auch weiterhin notwendigen handwerklichen Geschick der Mitarbeiter entstehen qualitativ hochwertige Bauteile. Bezogen auf die Prozesssicherheit und den Grad der Reproduzierbarkeit weist die Hinterschäumtechnologie deutliche Vorteile gegenüber bereits gängiger Kaschiertechnologien auf. Ein weiterer entscheidender Vorteil ist die stark verbesserte Wirtschaftlichkeit, bedingt durch die deutliche Reduzierung der Fertigungszeiten.
Herstellung hochwertiger Cockpits im Lederhinterschäumprozess
2002
17 Seiten, 9 Bilder, 4 Tabellen, 3 Quellen
Conference paper
German
Herstellung hochwertiger Cockpits im Lederhinterschaeumprozess
Automotive engineering | 2004
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