In dem Beitrag wird die Karosserie mit ihren Anbauteilen sowie die Beleuchtung und Verglasung des neuen Maybach detailliert vorgestellt. Die hohen Anforderungen an das Fahrzeug führten zu teilweise unterschiedlichen Lösungsansätzen im Vergleich zur Rohbautechnik der aktuellen Mercedes-Benz-Baureihen. Vergleichbar ist jedoch das Prinzip der plastisch verformbaren Vorbau- und Heckstrukturen sowie die hochstabile Fahrgastzelle. Um das Gewicht zu senken, bestehen die Komponenten Dach, Kotflügel vorn, Motorhaube und Türen aus Aluminium. Der Heckdeckel ist aus Kunststoff. Der Hauptboden besteht aus einem separaten Tunnel mit höherer Blechdicke und aufgesetzter Tunnelverstärkung als Rückgrat der Bodenanlage. Je nach Typ gibt es drei oder vier massive Querbrücken aus Aluminiumdruckguss. Diese sind von unten in den Tunnel eingeschraubt und ermöglichen so eine zusätzliche Versteifung der Bodenanlage. Als Neuheit gilt ein Moduldachsystem, das es ermöglicht, auf den Rohbau unterschiedliche Dächer ohne weitere Rohbauänderungen aufzusetzen. Bei der Konstruktion galt es, ein Konzept zu finden, das verschiedenen und oft gegensätzlichen Anforderungen (Design, gute Geräuschdämmung, Höchstmaß an Sicherheit, geringes Gewicht bei großen Abmessungen) gerecht wird. Aufgrund dieser Anforderungen wurden die Rohbautüren aus Aluminium gefertigt. Der Seitenaufprallschutz verhindert bei einer Seitenkollision ein zu starkes Eindringen des Kollisionsgegners in die Fahrzeugzelle. Alle vier Türen verfügen über einen stufenlosen Türhalter. Die Fondtüren des Maybach 62 sind zudem mit einer elektrischen Türzuziehung aus 85 Grad ausgestattet. Eine Hinderniserkennung stellt bei Auftreffen auf ein Hindernis das Reversieren der Tür und die Freigabe des eingeklemmten Gegenstands sicher. Auf Grund einer kompletten Unterbodenverkleidung aus Kunststoff konnte auf einen PVC-Unterbodenschutz verzichtet werden. Lediglich die Schweißnähte sind mit PVC abgedichtet. Die Stoßfänger aus Kunststoff (PUR-GF) schließen fugenlos an die äußere Beplankung der Karosserie an. Die Kühlermaske erinnert an frühere Maybach-Fahrzeuge. Unter den beiden großflächigen vorderen Leuchteinheiten sind unter jeweils einer Klarglasabdeckung aus Polycarbonat alle Lichtfunktionen zusammengefasst. Oberhalb der Heckstoßfänger verläuft ein rot eingefärbtes Band aus PMMA (Polymethylmethacrylat), welches das gesamte Heck des Fahrzeugs umschließt. Unter den beiden äußeren PMMA-Lichtscheiben im Bereich der hochgezogenen Ecken sind die verschiedenen Lichtfunktionen konzentriert. Für die äußere Verglasung wurde Verbundsicherheitsglas mit IR-reflektierender Beschichtung verwendet. Eine Ausnahme bildet das mit Solarzellen bestückte vordere Teil des elektrotransparenten Panoramadachs aus Einscheibensicherheitsglas.
Karosserie und Exterieur
Exterior body
Motortechnische Zeitschrift ; 63 , Extra Der neue Maybach ; 80-90
2002
11 Seiten, 17 Bilder
Article (Journal)
German
Pkw (Personenkraftwagen) , Verbundsicherheitsglas , PMMA (Polymethylmethacrylat) , Aluminium , Stahlblech , hochfester Stahl , Kunststoffanwendung , Werkstoffwahl , Karosserie , Fahrzeugtür , Fahrzeugsicherheit , Fahrzeugbeleuchtung , Scheinwerfer , Auslegung (Dimension) , Windschutzscheibe , Fahrzeugfenster , Anwendung im Fahrzeugbau , konstruktive Gestaltung , Formgeben , Produktentwicklung , Produktinformation , technische Beschreibung , Stoßfänger
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