Der Oberflächenschutz von Radsätzen stellt eine besondere Herausforderung dar, da die Radsätze im Betriebseinsatz einer Reihe physikalisch chemischer sowie mechanischer Belastungen ausgesetzt sind, wie Steinschlag und Eisschlag, Verunreinigungen mit Fetten, Ölen, Bremsstäuben und Reinigungsmitteln. In den neuen Entwürfen der europäischen Normen für Radsätze werden Forderungen an den Oberflächenschutz für mögliche Beanspruchungen des Radsatzes im Betriebseinsatz gestellt. Die bis heute mehrheitlich eingesetzten Farbaufbauten erfüllen die Anforderung an die Stoßfestigkeit nicht. Es hat sich im Gegenteil deutlich gezeigt, daß keines der getesteten Beschichtungssysteme für sich allein die Anforderungen an die Stoßfestigkeit und den Korrosionsschutz gleichzeitig erfüllen kann. Die Funktionalitäten müssen von verschiedenen Oberflächenschutzsystemen wahrgenommen werden. Ferner wurde festgestellt, daß die Alkydharz-Einschichtlacke, die mehrheitlich im Güterverkehr zur Anwendung kommen, keinen der Norm entsprechenden Widerstand gegen Abrieb aufweisen. Es hat sich gezeigt, daß zwei getestete Polymerbeschichtungen bei geeigneter Applikation den in den Normen definierten Anforderungen an die mechanische Belastbarkeit sicher standhalten können. In Verbindung mit einem Korrosionsschutzanstrich bieten die Polymere auch einen ausreichenden Schutz gegen Korrosion. Aufgrund der vorliegenden Erkenntnisse hat die Optimierung von Farbaufbauten begonnen, deren Arbeiten zur Zeit noch nicht abgeschlossen sind.
Oberflächenschutz von Radsätzen
Protection of surfaces on wheelsets
Der Eisenbahningenieur ; 53 , 9 ; 98-106
2002
5 Seiten, 12 Bilder, 6 Quellen
Article (Journal)
German
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