Der Einsatz von Kunststoff-Kraftstoffbehältern machte es erforderlich, das Permeationsverhalten gegen Kohlenwasserstoffe des Benzins durch einen Sperrschichtaufbau zu ändern. Für die großtechnische Anwendung setzte sich die Fluortechnik durch. So wird z. B. seit über zehn Jahren das Inline-Fluorieren bei VW durchgeführt. Im Blasextrusionsverfahren wird ein Fluorstickstoff eingesetzt, und durch die chemische Reaktion des Fluors mit dem Polyethylen wird ein Teil der Wasserstoffatome der Polymer-Makromoleküle gegen Fluoratome ausgetauscht. Die chemisch veränderte Oberfläche bewirkt eine Verringerung der Permeation. Im Zuge strengerer Umweltschutzauflagen mußten die Standardverfahren verändert werden. Die Firma Messer Griesheim entwickelte das Fluorieren weiter zum Kryofluorieren. Es zeigt sich, daß der Prozeß entscheidend verbessert werden kann, wenn das Reaktionsgas abgekühlt der Behandlung zugeführt wird. Durch die Kühlung des Behandlungsgases läßt sich die chemische Reaktion thermisch kontrollieren. Die freigesetzte Reaktionswärme wird vom gekühlten Behandlungsgas aufgenommen und abgeführt. Sie kann somit nicht zu Schäden an der Polymerstruktur und zu Fehlstellen in der Sperrschicht führen. Neben dem Aufbau wirksamerer Barriereschichten muß das Verfahren auch eine höhere Prozeßsicherheit mit geringeren Schwankungen der Produktqualität bieten. Ein entscheidender Schritt zu einem reproduzierbaren Fertigungsprozeß ist das Temperieren des Behandlungsgases. Die Einführung der neuen Technologie in die Großserienfertigung bei VW machte nur eine geringfügige Änderung des Anlagenkonzepts erforderlich.
Neues Fluorierungsverfahren für Kunststofftanks
JOT Journal für Oberflächentechnik ; 42 , 9 ; 70-74
2002
3 Seiten, 3 Bilder
Article (Journal)
German
KUNSTSTOFFTANK UND VERFAHREN ZUR HERSTELLUNG EINES KUNSTSTOFFTANKS
European Patent Office | 2021
|IuD Bahn | 1999
|IuD Bahn | 2012
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