Als Verkehrsmittel für die Fernreise liegt der Reisebus mit 10 % der Verkehrsleistung noch vor der Bahn. Der Fahrer ist dabei der relevante Faktor für die Sicherheit der Fahrgäste und der am Verkehrsgeschehen beteiligten Personen. Die Belastungen des Fahrers durch die Verkehrsverhältnisse, die Umwelt, die Fahrgäste und durch das Fahrzeug selbst veranlassten die Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen (BGF), den Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmer (bdo) und die Gewerkschaft ver.di/ötv ein Forschungsprojekt an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften (HAW) Hamburg zu initieren, das die wesentlichen Aspekte der Belastungen aufzeigt und daraus Empfehlungen zur Gestaltung des Fahrerarbeitsplatzes im Reisebus ableitet. Die an der RWTH Aachen durchgeführte Vorstufe des Projektes hatte die Aufgabe, die ergonomischen Verhältnisse der am Markt befindlichen Fahrzeuge zu überprüfen, sowie Defizite und Potenziale der Optimierung aufzuzeigen. Gemäß der ermittelten Defizite konzentriert sich die von der HAW Hamburg vorgelegte Hauptstudie auf das Gestaltungskonzept des Fahrerarbeitsplatzes nach ergonomischen und arbeitswissenschaftlichen Erkenntnissen. Die Hauptstudie beschreibt im Schwerpunkt die ergonomischen Mindestanforderungen und die Auslegungskennfelder zur Anwendung in unterschiedlichen Fahrzeugen. Die Studie besitzt ausschließlich Empfehlungscharakter und vermeidet bewusst den Charakter von Normen oder Vorschriften. Die Ergebnisdarstellung der Untersuchungen gliedert sich in drei Bereiche: Erstens den Abschlussbericht für den Forschungsgeber, zweitens den Band Empfehlungen zur ergonomischen Gestaltung, der in kurzer Form dem Entwickler in der Praxis Hinweise zur Auslegung in schriftlicher und zeichnerischer Form anbietet und drittens eine CD-ROM mit CAD-Daten mit allen wichtigen Kennfeldern in konstruktiver Form. Die am Rechner erstellten Untersuchungen erfolgten mit der CAD-Software Catia V4.2.2 und dem CAE-Programm Ramsis V3.7. Nach ersten Präsentationen fanden die vorgestellten Ergebnisse der Hauptstudie bei den Reisebusherstellern eine positive Resonanz. Die Umsetzung der ergonomischen Kennfelder in Fahrzeugen wird daher bei einigen Herstellern rasch erfolgen. Die BGF wird dieses Forschungsprojekt zur IAA Nutzfahrzeuge 2002 in Hannover präsentieren.
Der Fahrerarbeitsplatz im Reisebus
The driver workstation in coaches
Automobiltechnische Zeitschrift - ATZ ; 104 , 9 ; 792-801
2002
10 Seiten, 9 Bilder, 2 Tabellen, 5 Quellen
Article (Journal)
German
Omnibus , Fahrzeugführung , Interessenverband , Berufsgenossenschaft , Fahrzeugsicherheit , Fahrzeugsitz , Fahrzeugtyp , Benutzerfreundlichkeit , Körperhaltung , Mensch , Mensch-Maschine-System , Ergonomie , Forschungsprojekt , Marktuntersuchung , Arbeitsplatzgestaltung , rechnerunterstützter Entwurf , Automobilindustrie , Anwendung im Fahrzeugbau , Konstruktionsmethodik , Auslegung (Dimension) , Reisebus
Der Fahrerarbeitsplatz im Reisebus
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