Die Entwicklungsmethoden und die daraus resultierenden aerodynamischen und aeroakustischen Maßnahmen am neuen Audi A8 werden beschrieben. Bei der Inbetriebnahme des neuen Audi-Windkanals im Jahre 1999 war die Realisierung einer im Entwicklungsprozess effizient einsetzbaren Bodensimulation einer der Schwerpunkte. Es wurde ein so genanntes 5-Belt-System installiert, bei dem die bewegte Straße unter dem Fahrzeug durch ein 1 Meter breites Laufband zwischen den Rädern des Fahrzeugs simuliert wird. Vier weitere Laufbandeinheiten versetzen die Räder in Drehung. Um das Fahrzeug während der Messung auf der im Messstreckenboden eingebauten Waage zu fixieren, gibt es vier zusätzliche Stützen zu den Wagenheberaufnahmen. Durch diese Technik ist die Messung mit voller Bodensimulation ohne Umbauten am Fahrzeug möglich. Ein Schwerpunkt für die Benutzung der Bodensimulation war die aerodynamische Optimierung des vollverkleideten Unterbodens. Abgasanlage und Hinterachse konnten so integriert werden, dass der Serienunterboden aerodynamisch günstiger ist, als eine völlig glatte Unterbodenplatte auf gleichem Niveau. Ein weiterer Schwerpunkt der Bodensimulation war die Bewertung von Reifen und Rädern, die etwa 25 % des Luftwiderstandes verursachen. Mit einem Paket von vielen Einzelmaßnahmen wurden die aerodynamischen Beiwerte des Gesamtfahrzeugs erreicht. Der CW-Wert von 0,27 liegt gleichauf mit den gemessenen Werten des besten Wettbewerbers. Wichtige Elemente der Optimierung sind die Trimmlagenabsenkung über die Luftfederung, der geringe Luftwiderstandsbeitrag des Kühlsystems durch den Einsatz von Hochleistungskühlern mit Umfeldabdichtung und der Spiegel mit strömungsgünstiger Grundform und integrierter Wasserabtropfleiste zur Verringerung der Benetzung von Spiegelglas unsd Seitenscheibe mit Regentropfen. Die Optimierung der Aeroakustik gliedert sich in drei Hauptaktivitäten: Reduzierung von potenziellen Geräuschquellen an der Außenhaut, Bereitstellung von ausreichender Geräuschdämmung zwischen den unvermeidbaren Quellen im Außenfeld und dem Innenraum sowie die Abdichtung der Karosserie zur Vermeidung von Windgeräuschquellen direkt im Innenraum. Für diese Entwicklungsaufgaben steht Audi mit dem weltweit leisesten Fahrzeug-Windkanal ein geeignetes Werkzeug zur Verfügung. Das Hintergrundgeräusch beträgt nur 57 dBA bei 140 km/h, verglichen mit etwa 70 dBA in anderen Aeroakustik-Windkanälen und etwa 100 dBA in konventionellen Fahrzeug-Windkanälen.


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    Title :

    Die Aerodynamik- und Aeroakustik-Entwicklung des neuen Audi A8


    Additional title:

    Aerodynamic and aeroacoustic development of the new Audi A8


    Contributors:
    Wickern, G. (author)

    Published in:

    Motortechnische Zeitschrift ; 63 , extra Der neue Audi A8 ; 164-171


    Publication date :

    2002


    Size :

    8 Seiten, 12 Bilder, 5 Quellen



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German




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