Im Rahmen einer Studie der Verkehrsunfallforschung an der Medizinischen Hochschule Hannover wurden 2453 Nutzfahrzeuge untersucht, die während der Jahre 1985 bis 2000 in Unfällen mit Personenschaden beteiligt waren und hierzu Verletzungsmuster und Kollisionsrahmenbedingungen analysiert. Es zeigte sich bei der statistisch gewichteten Auswertung für Lkw-Insassen eine generell geringe Verletzungsgefährdung, allerdings deutliche Unterschiede in den verschiedenen Gruppen von Nutzfahrzeugen. Insbesondere die Kleintransporter bis 3,5 t ZGG zeigen Auffälligkeiten in Gurtbenutzung, Verletzungsmuster und Fahrverhalten. Fast die Hälfte aller Unfälle mit Nutzfahrzeugen ereignen sich unter Beteiligung von Lkw bis 3,5 t, also der kleinen Gewichtskategorie (46 Prozent). Während Klein-Lkw mit 56 Prozent überwiegend innerorts, 48 Prozent außerorts und 24 Prozent auf Bundesautobahnen verunfallten, sind Schwerlaster kleiner 7,5 t mit 68 Prozent hauptsächlich auf Bundesautobahnen, 36 Prozent außerorts und lediglich 26 Prozent innerorts an Unfällen mit Nutzfahrzeugen beteiligt. Die höchsten Geschwindigkeiten wurden bei Fahrzeugen bis 3,5 t ermittelt, immerhin 2 Prozent mit über 120 km/h Kollisionsgeschwindigkeit. Insgesamt fuhren bei Unfalleinleitung 13,4 Prozent der Fahrzeuge schneller als 80 km/h. Insbesondere die Insassen kleiner Lkw sind mit 13 Prozent am Kopf und mit 10,9 Prozent an den Beinen relativ häufig verletzt. Bei Klein-Lkw fallen 3 Unfalltypen besonders auf: Abbiegeunfälle (17 Prozent), Einbiegeunfälle (24 Prozent) und Unfälle im Längsverkehr (28 Prozent). Besonderheiten in der Fahrerstruktur werden dargestellt und Möglichkeiten zu Unfallvermeidbarkeit diskutiert.
Schwerpunkte des Unfallgeschehens von Nutzfahrzeugen
Majorities in the traffic accident situation of heavy good vehicles
2001
20 Seiten, 15 Bilder, 8 Quellen
Conference paper
German
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