Der Autor, früher Umweltsenator in Hamburg und heute in führender Position eines Hamburger Windkraftherstellers, bewertet die aktuelle Situation und die zukünftigen Anforderungen in Zusammenspiel von Energieerzeugung und Klimaschutz. Seine Einschätzung: Die Nutzung fossiler Energie wird begrenzt durch steigende Kosten bei der Exploration und Förderung. Die Klimaveränderungen werden zudem solche Ausmaße annehmen, dass der CO2-Ausstoßes weltweit reduziert werden muss. Die Abhängigkeit von politisch unstabilen Ländern als Hauptproduzenten von Öl und Gas ist für die Industrienationen nicht mehr vertretbar. Hier greifen die regenerativen Energien ein, die als heimische Energieträger lokal verfügbar sind und zudem die wirtschaftliche Situation auch strukturschwacher Gebiete verbessern. Die Windenergie, derzeit mit rund 3 % an der nationalen Stromversorgung beteiligt, kann durch Offshore-Anlagen bis 2010 rund 10 % erreichen, bei 2020 sind 20000 installierte Megawatt denkbar, vorausgesetzt, die rechtlichen Bedingungen werden erleichtert und an die anderer Länder angepasst. Die Unternehmen REpower Systems und Enercon investieren hohe Beiträge in die Entwicklung von leistungsfähigen Offshore-Windanlagen in der Erwartung einer pragmatisch orientierten Energiepolitik. Da Biomasse in Deutschland nur bregrenzt verfügbar ist, müssen weitere Quellen erschlossen werden. So ist das Potenzial an Biogas aus tierischen Exkrementen und Fetten ausreichend, um fünf bis zehn Prozent des Stroms zu erzeugen. Die Photovoltaik dagegen kann im Land nur relativ wenig zur Energieerzeugung beitragen. Lohnend auch für das Klima ist jedoch der Export dieser Hochleistungstechnologie. Als ganzjährig verfügbare Quelle ist hierzulande dagegen die Geothermie interessant, allerdings besteht noch großer Entwicklungsbedarf bis zu Wirtschaftlichkeit. Subsummiert könnten bis 2020 rund 20 % des Stromes aus regenerativen Quellen kommen. 33 % fallen im gleichen Zeitraum weg durch das Abschalten der Kernkraftwerke. Energiesparmaßnahmen bleiben also notwendig. Bis 2050 wird ein 50 % Anteil regenerativer Energien prognostiziert. Zweistellige Wachstumsraten für diesen Zeitraum machen es lohnend, wettbewerbsfähig zu bleiben.
Endzeit für das Öl
Energie und Management ; Sonderausgabe Jahresmagazin 2002 ; 18-24
2001
4 Seiten, 5 Bilder
Article (Journal)
German
IuD Bahn | 1996
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