Biometrische Systeme erlauben die Identifikation von Nutzern anhand biometrischer Merkmale, wie z.B. dem Fingerlinienmuster. Die biometrischen Merkmale sind personengebunden, d.h. der Nutzer führt sie stets mit sich, kann sie nicht verlieren oder vergessen und kann sie nicht weitergeben. Der Einsatz biometrischer Systeme erlaubt einen Komfort- und Sicherheitsgewinn. Eine zunehmende Anzahl von Feldtests, Studien und Untersuchungen behördlicher Stellen signalisieren ein verstärktes Interesse für Biometrie. Die Erfahrungen daraus sind für die Etablierung biometrischer Systeme in der Gesellschaft und eine gesetzliche Akzeptanz Voraussetzung. Die Ergebnisse aus den Studien spiegeln einen technischen Weiterentwicklungsbedarf wieder. Im Kraftfahrzeug ergeben sich die Anwendungsmöglichkeiten Personalisierung, Motorstart/Wegfahrsperre und Fahrzeugzugang zur Erhöhung des Nutzerkomforts. Die Personalisierung ist eine reine Komfortfunktion und kann bereits heute dargestellt werden. Die Realisierung von Motorstart/Wegfahrsperre und Fahrzeugzugang ist wegen der hohen Motivation zum Fahrzeugdiebstahl, insbesondere für Fahrzeuge der Oberklasse, sicherheitskritisch. Da ein wirkungsvoller Überwindungsschutz zur Erkennung von Fingernachbildungen derzeit nicht verfügbar ist, andererseits die Anfertigung von Fingernachbildungen recht einfach ist, erscheint die Darstellung dieser Applikation derzeit kritisch. Die Personengebundenheit der biometrischen Merkmale erfordert für die beiden letztgenannten Applikationen die Vorhaltung eines konventionellen Mediums, wie Schlüssel oder Transpondermedium, zusätzlich zum biometrischen System. Bei der technischen Umsetzung der Fingerabdruckerkennungssysteme besteht Weiterentwicklungsbedarf. Eine robuste Sensorik wird mit dem Sensor von DELSY verfügbar. Bei den Embedded Systems ist die Integration der Fahrzeugapplikation mit der Fingerabdruckverarbeitung sinnvoll und voranzutreiben. Dedizierte Rechnerarchitekturen zur Beschleunigung der Minuziensuche können als ASICs umgesetzt werden und lassen auf kleinere Siliziumflächen bei niedrigeren Preisen gegenüber dem Einsatz allgemeiner Prozessoren hoffen. Die Realisierung von Systemen im Fahrzeug mit mehreren Fingerabdrucksensoren, die auf ein gemeinsames Steuergerät geschaltet sind, erfordert derzeit eine aufwendige Einzelverdrahtung hoher Bandbreite. Es ist deshalb eine Datenreduktion zwischen Sensor und Steuergerät zu entwickeln, vorzugsweise in Kombination mit einer Datenverschlüsselung zur Verhinderung von Replay Attacken. Um die im Fahrzeug vorhandene Busstruktur für die Übertragungsstrecke Sensor-Rechner nutzbar zu machen, sind die Sensoren mit einem Businterface auszustatten.
Komfort- und Sicherheitsgewinn durch Biometrische Systeme - eine Standortbestimmung
Improving comfort and security through biometric systems - a critical review
2001
28 Seiten, 4 Bilder, 8 Quellen
Conference paper
German
Anlassen (Maschine) , Anlassschalter , ASIC (anwendungsspezifischer IC) , Biometrie , Bussystem , Datenreduktion , Diebstahl , Diebstahlsicherung , Fahrzeugsicherheit , Fingerabdruck , Kraftfahrzeugelektronik , Pkw (Personenkraftwagen) , Robustheit , Sensorik , Sicherungstechnik , Start , Transponder
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