Sinn und Zweck heutiger HILS ist es meistens, die zu testenden Funktionen des Steuergeräts ohne den Anspruch hochgenauer Nachbildung der tatsächlichen Zeitverläufe der Signale betreiben zu können. Dies heißt nicht, daß bei HILS generell hohe Modellgenauigkeit im Vergleich mit dem Versuch unerreichbar wäre. Ist aber eine neue Modellentwicklung oder -erweiterung nötig, wird i.a. aus Zeitaufwandsgründen nur soviel Modellgenauigkeit in die Simulationsmodelle eingearbeitet, daß das Steuergerät sicher läuft, ohne in Fehlermodi zu gehen oder Betriebspunkte auszulassen. Wenn man z.B. weiß, daß ein Raddruck im Steuergerät über 20 ms gemittelt wird, weil es so spezifiziert wurde, wird man für das konkrete Projekt keine besonderen Anstrengungen zur zeitgenaueren Abbildung unternehmen. Ein großer Teil der heute durch HILS gefundenen Fehler geht auf Spezifikationslücken zurück. Die zunehmende Entwicklung von Funktionen auf der Basis simulierbarer Modelle ('ausführbare Spezifikation') sollte diese Fehlerquelle reduzieren können. Auch die oft größte Fehlerquelle Implementierung/Software/ Programmierung sollte durch den Einsatz von automatischen Codegeneratoren stark reduziert werden. Trotzdem ist noch lange keine Abschwächung des Interesses an HILS zu erwarten. Das Gegenteil wird eintreten. Dafür sorgen die zunehmende Komplexität, die Dezentralisierung der Intelligenz (Anbau an Motor oder Getriebe) und die resultierende Vernetzung sowie der Ehrgeiz, auch die letzten Fehlermöglichkeiten in Zukunft auszuschließen.
Hardware-in-the-loop Simulation - Erfahrungen und Potentiale
Hardware-in-the-loop simulation - experience and potential
2001
29 Seiten, 17 Bilder
(+ 17 Bilds.)
Conference paper
German
Einbindung von HGU-Systemen in Wechselstromnetze - Erfahrungen und Potentiale
British Library Conference Proceedings | 2007
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