Bei der Fahrzeugentwicklung müssen eine Vielzahl von Restriktions-Szenarien verstanden und akzeptiert sowie die daraus resultierenden Forderungen erfüllt werden. Der Markt drängt in allen Segmenten mit einer hohen Kundenerwartung an Innovationen sowie dem ständigen Wunsch nach mehr Sicherheit, Komfort und Individualisierung. Gefordert sind in steigendem Maße Genialität und Visionskraft in Management und Technik, um Erfolgsfaktoren zu identifizieren und stimmige Antworten auf das komplexe Szenario von Wünschen, Forderungen und Zwängen zu finden. Beim Fahrwerk müssen z.B. im nächsten Leichtbauschritt neue Durchbruchspotentiale erschlossen und wirtschaftlich industrialisiert werden. Dies betrifft Werkstoffe, Konstruktion und Produktionsprozess und erfordert eine Blick- und Diskussionserweiterung über das Fahrwerk hinaus. Der Gewichtsprozess kann nicht mehr baugruppenbezogen laufen, sondern muss auf das Gesamtfahrzeug fokussiert werden, um Synergieeffekte zu ermöglichen (z.B. der Einsatz von Titanlegierungen für Schraubenfedern, Wegfall des Reserverades ohne Gebrauchsnachteile für den Kunden). Auch auf dem Sektor der Elektronik ist erkennbar, dass sich die Möglichkeit eines Quantensprunges abzeichnet. Als Schrittmacher wird hier die aus der Flugzeugtechnik übernommene Definition des 'Drive by Wire' gesehen. Sie eröffnet eine Fülle kundenwerter Innovierungen, mit denen Fahrstabilität, Fahrsicherheit, Agilität, Dynamik, Komfort und Fahrerentlastung signifikant weiter vorangetrieben werden können. Bei der Lenkung wird ein revolutionäres Durchbruchs-Szenario im Ersatz des Lenkrades und der Pedalerie durch eine völlig neu zu schaffende Bedienschnittstelle gesehen. Möglich würde dadurch eine völlig neue Innenraum- und Fahrerplatzgestaltung und auch eine Senkung des Fußverletzungsrisikos beim Crash. Da sich die Sensorik schneller als die Aktorik entwickelt, besteht eine Herausforderung für Hochschulen und Zulieferindustrie, die Entwicklung fahrzeugtauglicher und großserienfähiger Sensorik und Aktorik entschlossen weiter voranzutreiben.
Fahrwerk der Zukunft - eine Herausforderung für die Automobilindustrie
2000
14 Seiten, 5 Bilder, 13 Quellen
Conference paper
German
Verbrauchsreduzierung - eine erneute Herausforderung fuer die Automobilindustrie
Automotive engineering | 1991
|Abgas-Emissionsreduzierung - eine Herausforderung fuer die Automobilindustrie
Automotive engineering | 1992
|Gedanken zum Fahrwerk der Zukunft
Tema Archive | 1999
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Automotive engineering | 1999
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