Straßenbau steht ganz oben auf der Prioritätenliste der chinesischen Regierung. Ohne landesweite Infrastruktur ist die Entwicklung des Landes nicht möglich. Mit 16000 km Autobahn ist das Autobahnnetz inzwischen das drittgrößte der Welt und seit 1988 mit erst 18.5 km deutlich angestiegen.Bis 2010 soll das Autobahnnetz auf insgesamt 12 Hauptadern ausgeweitet werden. Zubringerstraßen sollen den Aufschwung von dort bis in den letzten Winkel des Landes tragen. Dazu hat China Milliardenkredite aus dem In- und Ausland aufgenommen: 15 Mrd DM von der Chinesischen Industrie- und Kommerzbank, 3 Mrd DM von der Weltbank und 70 Mrd DM von privaten Investoren, größtenteils aus Hongkong und Singapur. Noch sind die meisten Schnellstraßen leer, aber von hoher Qualität. Trotz einer Geschwindigkeitsbegrenzung steigen die Unfallziffern auf Rekordhöhen. Allerdings werden die Autobahnen teilweise durch Mautgebühren finanziert, manche Provinzen erheben Wegzölle an ihren Grenzen. Die besseren Verkehrswege sollen in China die Binnenwanderung eindämmen. Doch gerade im armen Westen, bei den nationalen Minderheiten Chinas, wie z.B. in Xinjiang oder Tibet, sind die geplanten Autobahnen nicht beliebt. Die Bewohner befürchten eine effizientere Ausbeutung der Gebiete und der Bewohner. Die Bewohner der ärmeren Provinzen haben Angst, dass sie wieder Opfer der Reformen werden wie Anfang der 80er Jahre, als den Küstenregionen erlaubt wurde, ohne Rücksicht auf das Hinterland den Standortvorteil Meer auszunutzen und damit die Möglichkeit bekam, erheblich schneller zu wachsen und reich zu werden.
Vollgas geben. China stampft ein Straßennetz wie in Westeuropa aus dem Boden, nicht zur Freude aller.
Traffic politics in China. Planned infrastructure projects
Wirtschaftswoche ; 14 ; 44-47
2001
2 Seiten, 2 Bilder
Article (Journal)
German
Vollgas geben für eine gute Sache
Tema Archive | 2009
|Wir muessen weiter Vollgas geben - Interview
Automotive engineering | 2007
|IuD Bahn | 1997
|