Rettungswesten mit Spritzschutzhauben und Rettungsinseln sind geschlossene Räume, in denen Personen atmen und in denen sich der Sauerstoffgehalt der Atemluft (normal auf Meereshöhe 21%) mit der Zeit verringert und gleichzeitig der CO2-Gehalt ansteigt, so daß eine Gesundheitsgefährdung eintritt. Spritzschutzhauben für Rettungswesten sind kombinierte Gewebe- und Folienbeutel, die über den Kopf und die Rettungswesten gestülpt werden, wodurch das Ertrinkungsrisiko erheblich verringert wird. Um hier Sauerstoffverarmung zu verhindern, sind die Spritzschutzhauben bisher mit Belüftungsöffnungen versehen. Dabei bleibt der O2-Gehalt über 18% und der CO2-Gehalt unter 3%, wogegen bei Fehlen dieser Öffnungen O2-Werte von unter 14% und CO2-Werte von fast 7% gemessen wurden. Es besteht jedoch die Gefahr, daß durch die Belüftungsöffnungen Wasser in die Haube eindringt. Forschungsarbeiten führten zu Systemverbesserungen. Eine aufblasbare 150-Newton-Rettungsweste wurde von der Firma SECUMAR mit einer neuartigen Spritzschutzhaube ausgestattet, bei der etwa die Hälfte des originalen Stoffes Polyamid (PA) mit Polyurethan (PU)-Beschichtung durch neues Material der Firma Gore (PTFE-Laminat auf PA-Träger) ersetzt wurde. Dabei wurde auf die Belüftungsöffnungen verzichtet. Mit dieser Haube wurden Versuche durchgeführt, bei denen der O2- und der CO2-Gehalt der Atemluft unter der Haube sowie die Überflutung durch Seegang gemessen wurde. Alle Ergebnisse weisen Verbesserungen auf. Sauerstoff und Kohlendioxidwerte liegen besser als bei den bisherigen Hauben. Die Ergebnisse für den Sauerstoffanteil unter der Haube sind verglichen mit Meßwerten der bisherigen Ausführungen in einem Diagramm dargestellt. Das Problem der Sauerstoffverarmung tritt auch bei Rettungsinseln auf. Nach durchgeführten Messungen fiel innerhalb von 45 Minuten der O2-Gehalt auf 15% und der CO2-Gehalt stieg auf fast 6%.. Auch Rettungsinseln mit Zwangsbelüftung führten in dieser Hinsicht zu keinen befriedigenden Ergebnissen. Erhebliche, durch Versuche nachgewiesene Verbesserungen brachte dann das bereits für Spritzschutzhauben verwendete Material der Firma Gore, das als Dachmaterial für die Rettungsinseln verwendet wurde. Das Dachmaterial blieb im Gegensatz zu den vorher verwendeten Ausführungen bei den Versuchen trocken, so daß die relative Luftfeuchte ebenfalls geringer war (82% bei der alten Ausführung, 72% bei der neuen). Bei den O2- und CO2-Werten ergaben sich gravierende Unterschiede. Bei der alten Ausführung der Rettungsinseln sank nach 50 Minuten der O2-Gehalt auf 14,8% und der CO2-Gehalt stieg auf 5,85%. Die Werte im neuen Modell stabilisierten sich bei 20,2% Sauerstoff und maximal 0,52% Kohlendioxid. Die vergleichenden Versuchsergebnisse für die alten und neuen Rettungsinseln (relative Luftfeuchtigkeit, Lufttemperatur, O2- und CO2-Gehalt) sind in Diagrammen dargestellt. Die Versuche wurden im Dezember 2000 fortgesetzt, wobei sich die früher gemessenen Werte bestätigten.


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    Title :

    Dicke Luft in Seenot-Rettungsmitteln


    Additional title:

    Improvement oft he inhaled air quality in sea distress live saving appliances


    Contributors:

    Published in:

    Publication date :

    2001


    Size :

    2 Seiten, 6 Bilder, 6 Quellen



    Type of media :

    Article (Journal)


    Type of material :

    Print


    Language :

    German




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