Zwei Spezifikationen im Lastenheft des neuen Audi A4 stellten die Aerodynamiker vor besonders schwierige Aufgaben: 1. die um 5 % gegenüber dem Vorgänger größere Stirnfläche, 2. serienmäßige Klimaanlage, die nach einem zusätzlichen Kühlluftvolumenstrom verlangt. Dieser konzeptionsbedingte Zuwachs an Widerstand musste kompensiert werden. Das heißt, der cW-Wert musste auf 0.28 reduziert werden. Mit der Formoptimierung wurde unmittelbar nach dem Start der Entwicklung begonnen. Im ersten Schritt wurden Modelle im Maßstab 1:4 eingesetzt. Wesentliche Ergebnisse aus dieser Phase wurden unmittelbar bei der Modellierung der 1:1-Designmodlle eingearbeitet. Aus den Optimierungen an Modellen im Maßstab 1:4 ließen sich für die nächste Phase, dem Design in natürlicher Größe, die folgenden Ansatzpunkte ableiten: Heck höher, Heck länger, Einzug Körper, Einzug Greenhouse, Variation der Dachwölbung, S- und C-Säulen stärker runden, Heckdiffusor auslegen, Radspoiler abstimmen. Um den vorgegebenen cW-Wert zu erfüllen, wurde durch Maßnahmen an der Unterseite des Fahrzeugs der Widerstand weiter verkleinert. Das Ergebnis ist der Aeroboden, ein glatter Unterboden, der aus einzelnen Bauteilen zusammengesetzt wird. Im Beitrag werden Strömungsdetails zu Lufteinlass und -auslass sowie Kühlluft-Kanal sowie Spiegel und Seitenscheiben erläutert. Die aeroakustischen Maßnahmen werden dargestellt. Bei der Entwickung wurden sechs verschiedene Windkanäle eingesetzt, die experimentelle Entwicklung wurde durch Berechnung der Strömung mit dem Code PowerFlow unterstützt.
Der neue Audi A4 - Aerodynamik im Feinschliff
The new Audi A4 - aerodynamics
Motortechnische Zeitschrift ; 61 , Sonderausgabe Der neue Audi A4 ; 70-77
2000
8 Seiten, 13 Bilder, 4 Tabellen, 7 Quellen
Article (Journal)
German
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