Beim Laser-Geschwindigkeitsmessgerät können Messfehler dadurch zustande kommen, dass die Laserimpulse im Verlauf der bis zu 1 Sekunde dauernden Messzeit auf mehrere Reflektoren treffen und gleichzeitig die Laserpistole geschwenkt wird. Diese Fehlerquelle wurde beobachtet und bewertet am Beispiel eines Pkw, bei dem der Laserimpuls von zwei senkrechten Flächen (zuerst Kühlerblende, dann Nummernschild) reflektiert wurde. Die Geschwindigkeit berechnet das Gerät anhand der Entfernungen zwischen Laserpistole und Fahrzeug, die während der Messzeit bis zu 150 mal bestimmt werden; die Entfernung ergibt sich aus der Zeitspanne zwischen Sendezeitpunkt des Impulses und Rückkehr des Echos. Im vorliegenden Fall wird die Entfernung durch den Wechsel des Reflektors um 1 % (10 cm) verfälscht. Der durch Schwenken entstehende Fehler liegt jedoch weit unterhalb der vorgeschriebenen Verkehrsfehlergrenzen; diese betragen +/- 3 km/h bei Messwerten unter 100 km/h und +/- 3 % bei mehr als 100 km/h. Überschritten wurde die Fehlergrenze durch unsachgemäßes Schwenken in großer Nähe zum Fahrzeug (unter 100 m) bei schrägen Reflektorflächen, die für das Experiment angebracht wurden. In der Praxis besteht diese Gefahr jedoch nicht, da beispielsweise das Blech schräger Motorhauben schlecht reflektiert und das Gerät den Unterschied zum gut reflektierenden Kfz-Kennzeichen bemerkt. Wenn ein mit 83,5 km/h fahrender Pkw nicht von vorn, sondern von der Seite gemessen wurde, errechnete das Gerät 1 km/h zu wenig (82 km/h), bei Messung genau von hinten 1 km/h zuviel (84 km/h).
Echte Messfehler bei Laser-Geschwindigkeitsmessungen
Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik ; 38 , 11 ; 309-312
2000
4 Seiten, 3 Bilder, 2 Quellen
Article (Journal)
German
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