Die Wirtschaftlichkeit eines Nutzfahrzeuges ist entscheidend vom Verhältnis von Nutzlast zu zulässigem Gesamtgewicht, sowie Nutzvolumen zu Gesamtvolumen abhängig. Für die schwere Baureihe (ab 18 t) greifen die gesetzlichen Regelungen über zulässige Gesamtgewichte und Achslasten. Die Gewichts-Eckwerte für die Nutzfahrzeugentwicklung sind damit durch Vorschriften und Richtlinien vorgegeben. Nur durch konsequenten Leichtbau am Lkw-Fahrgestell und Fahrerhaus kann bei vorgegebenem zulässigen Gesamtgewicht die Nutzlast erhöht werden. Im Beitrag werden am Beispiel eines vollluftgefederten Fahrzeuges mit Nachlaufachse (Typ FNLL) einzelne Maßnahmen erläutert. Voraussetzung für den 'Stoffleichtbau' ist, daß durch die Substitution von Stahl durch Leichtmetalle die Eigenschaften des Bauteils mindestens gleichwertig wie im ursprünglichen Werkstoff sind. Die Forderung nach gleicher Steifigkeit stößt bei Lkw-Fahrgestellen an Grenzen. Wegen der höheren Kosten muß sich die Werkstoffumstellung deutlich in einer Gewichtsersparnis und resultierend hieraus in einem deutlichen Nutzlastgewinn äußern. Als Beispiel wird die Umstellung auf Aluminiumräder gezeigt. Bezüglich des 'Formleichtbaus' werden die Beispiele Rahmen, Achslenker für luftgefederte Vorderachse und Motor aufgeführt. Gewichtsoptimierte Dimensionierungen setzen die genaue Kenntnis der Betriebsbeanspruchungen voraus. Diese Betriebsbeanspruchungen im Kundeneinsatz folgen einer Verteilungsfunktion; es gilt für den Entwickler, diese genau zu ermitteln und kritische Einsätze zu kennen, um sie bei der Auslegung zu berücksichtigen. Die Ermittlung der Betriebslasten im realen Kundeneinsatz muß dabei auch den härtesten Kundeneinsatz abdecken. In einer Übersicht werden die bei MAN erfolgte Gewichtsbilanz und die Veränderung im Vergleich zu dem Bauzustand von 1985 dargestellt. Bei einer um 3300 kg gesteigerten Nutzlast und lediglich 300 kg Gewichtszunahme hat sich das Nutzlastverhältnis zum Eigengewicht von 1,8:1 von 1985 auf 2:1 erhöht. Die vermehrte Anwendung von Leichtbau-Werkstoffen ist mit höheren Preisen für das Gesamtfahrzeug verbunden. Inwiefern der Markt diese Preise akzeptieren wird, hängt u.a. auch vom Niveau der Kraftstoffpreise ab.


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    Title :

    Leichtbau bei MAN-Nutzfahrzeugen - Fortschritte innerhalb von 15 Jahren


    Contributors:


    Publication date :

    2000


    Size :

    7 Seiten, 5 Bilder, 1 Tabelle


    Remarks:

    (nicht paginiert)


    Type of media :

    Conference paper


    Type of material :

    Print


    Language :

    German




    Bewertung von Leichtbau-Massnahmen bei Nutzfahrzeugen

    Breitling,U. | Automotive engineering | 1980



    Fortschritte im Automobil-Leichtbau mit Aluminium

    Koewius,A. | Automotive engineering | 1979


    Fortschritte bei der Verarbeitung faserverstaerkter Kunststoffe : Leichtbau

    Schledjewski,R. / Univ.Kaiserslautern,DE | Automotive engineering | 2006