Bei einem Blasrotor wird ein Luftstrahl durch eine Schlitzdüse an der Hinterkante der Rotorblätter ausgeblasen. Dadurch wird der Auftrieb im Vergleich zu konventionellen Rotoren auf das vierfache gesteigert und die Strömungsablösung an rücklaufenden Rotorblättern weitgehend verhindert. Der schräg nach unten gerichtete Luftstrahl wirkt aerodynamisch wie die Verlängerung eines Tragflügels durch einen Hilfsflügel. Die Druckdifferenz zwischen Ober- und Unterseite des Rotorblattes wird durch den Luftstrahl erheblich vergrößert und ist - im Gegensatz zu konventionellen Flügelprofilen - auch an der Flügelhinterkante noch größer als 0. Die französische Firma Giravions Dorand hat die Wirksamkeit von Blasrotoren in den 50er und 60er Jahren im Windkanal untersucht und dabei eine realisierbare Geschwindigkeit von 300 Knoten (154 m/s) ermittelt. Die Blattsteigung der Rotoren war nicht verstellbar; der Anstellwinkel wurde unter Ausnutzung des Coanda-Effekts durch geometrischer Veränderung der Düsenmündung geregelt. Auf diese Weise können beispielsweise die zyklischen Belastungsschwankungen der Rotorblätter ausgeglichen werden. Da der Luftstrahl gleichzeitig als Strahlantrieb genutzt werden kann, könnte durch den Einsatz von Blasrotoren der Antriebsstrang und der Heckrotor überflüssig werden. Nachteile des Systems sind der geringe Wirkungsgrad und die Tatsache, daß die Rotorblätter von Blasrotoren bei einem Maschinenausfall nicht steuerbar sind. Daher dürfte der Ausgleich von Belastungsschwankungen die nächstliegende Anwendung von Blasrotoren sein.
The jet-flap rotor
Hubschrauberrotor mit Luftstrahl zur Auftriebssteigerung
Rotor and Wing ; 34 , 7 ; 61
2000
1 Seite, 3 Bilder
Article (Journal)
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