Sportbootsrümpfe werden unter der Wasserlinie mit Antifoulingbeschichtungen versehen, die den Bewuchs durch die langsame Abgabe von ökotoxischen Wirkstoffen verhindern. Da durch den Einsatz von Antifouling-Produkten einerseits erhebliche Kosten eingespart werden können, auf der anderen Seite aber durch ihren Einsatz enorme ökologische und ökonomische Schäden verursacht werden (z.B. bzgl. der Austernpopulation), steht ihre Anwendung seit einigen Jahren im Zentrum heftiger Kontroversen. Im Rahmen einer EU-Richtlinie werden künftig alle biozidhaltigen Produkte vor ihrer Vermarktung einer Zulassung unterliegen. Die seit 1992 auf dem Markt befindlichen Antihaftbeschichtungen auf Silikonbasis haben den Nachteil, daß sie leicht zu beschädigen sind und eine aufwendige Auftragstechnik erfordern. Silikonpartikel sollten nicht in die Gewässer gelangen, da sie in der Natur praktisch nicht abgebaut werden und sich im Sediment anreichern können. Neben anderen innovativen Entwicklungslinien stellen mechanische Reinigungssysteme, die mit Hilfe der Automatisierungstechnik in der Lage sind, biozidfrei beschichtete Oberflächen unter minimalem Abrieb entsprechend der aktuellen Bewuchsentwicklung im Salz- und Süßwasser zu reinigen, eine stärker ins Blickfeld rückende Alternative dar. In einem früheren Forschungsprojekt-Teilvorhaben wurden Silikonbeschichtungen ermittelt, die den mechanischen Beanspruchungen der Reinigung standhalten und den Bewuchs auf ein Minimum senken. Im anschließenden zweiten Teilvorhaben stand die Entwicklung des Reinigungssystems im Vordergrund. Tests biozidfreier Naturstoff- und harter Antihaftbeschichtungen, praktische Validierung der im Trockenversuch erarbeiteten Erkenntnisse an realen Sportbootsrümpfen sowie der Bau eines Demonstrators zur Visualisierung der technischen Machbarkeit sind weitere Themen der Arbeit. Als Fazit der Reinigungsversuche kann festgestellt werden, daß Silikone bisher die einzigen biozidfreien Alternativen darstellen, die im Süß- wie im Salzwasser anwendbar und ohne zeitliche Beschränkung gereinigt werden können. Für ein automatisches Reinigungssystem wurde die Grob- und Feinkonzeption erarbeitet. Die technisch-wissenschaftliche Bewertung ergab als geeignetstes System für den Standort Deutschland eine Überwasseranlage mit kombinierter Bürsten- und Wasserstrahltechnik.


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    Title :

    Untersuchung von Verfahren zur Außenreinigung von Sportbooten als Alternative zu biozidhaltigen Unterwasseranstrichen


    Contributors:
    Hornemann, M. (author) / Watermann, B. (author) / Gropius, G.M. (author) / Haase, M. (author) / Begler, W. (author) / Gollmer, K.P. (author)


    Publication date :

    1999


    Size :

    158 Seiten, Bilder, Tabellen, 21 Quellen


    Type of media :

    Report


    Type of material :

    Print


    Language :

    German