Das Fahrwerk B 5003 ist für Fahrzeuge des Nahverkehrs vorgesehen. Wesentliches Merkmal des Fahrwerks ist Innenlagerung seiner Radsätze. Die Radsätze werden vom Drehgestellrahmen aus über einfache Anlenkstangen geführt. Als Primärfederung wurde eine Kombination aus Stahlelementen und Gummielementen gewählt. Mit dieser Auslegung können separate Primärdämpfer entfallen. Das Wankverhalten entspricht Fahrzeugen mit außengelagerten Radsätzen. Der Fahrwerksrahmen ist durch die Innenlagerung der Radsätze schmaler und leichter. Dadurch beträgt die Fahrwerksmasse nur 3,5 t im Vergleich zum Drehgestell Minden-Deutz mit einer Masse von 6 t. Weiterhin wird durch die geringere Breite des Drehgestellrahmens das Massenträgheitsmoment um die Vertikalachse gesenkt. Damit erfolgt der Wellenlauf mit einem geringeren Kräfteniveau zwischen Rat und Schiene. Gemeinsam mit der geringeren Masse bedeutet das geringeren Verschleiß. Weiterhin bietet die Innenlagerung der Radsätze die Möglichkeit einer akustischen und aerodynamischen Verkleidbarkeit. Auch Vorteile in der Instandhaltung sind zu erwarten. Derzeit ist allerdings die Instandhaltungstechnologie der DBAG (Deutsche Bahn AG) noch nicht auf innengelagerte Radsätze ausgerichtet. Weil die bestehenden Ortungsanlagen für Heißläufer bei dieser Konstruktion nicht ansprechen, wurde im Fahrwerk ein Heißläufer-Ortungssystem vorgesehen, welches durch Schmelzsicherungen im Falle eines Heißläufers eine Bremsung auslöst. Seit Juni 1998 wird das B 5003 im laufenden Betrieb erprobt. Erste Ergebnisse hieraus stehen bereits zur Verfügung. Damit kann kurzfristig über den Einsatz weiterer Fahrwerk für dieses Typs bei der DBAG entschieden werden.
Das Fahrwerk B 5003. Eine aktuelle Entwicklung im Überblick
The B 5003 running gear
Der Eisenbahningenieur ; 51 , 5 ; 42-44
2000
3 Seiten, 3 Bilder
Article (Journal)
German
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