Die wichtigsten der eingesetzten Fügetechniken im Automobilbau sind das Widerstandsschweißen, das Metallschutzgasschweißen (MSG), das Laserstrahlschweißen, das mechanische Fügen und das Kleben. Das Widerstandsschweißen hat den größten Anteil an der Fertigung einer klassischen Rohkarosserie. Die Gründe hierfür liegen in den geringen Fertigungskosten und der leichten Automatisierung durch Automaten und Schweißroboter. Erheblicher Forschungsbedarf besteht durch den zunehmenden Einsatz von verzinkten oder organisch beschichteten Stahlblechen sowie durch die Einführung von höherfesten Stählen im Karosseriebau. Bei sicherheitsrelevanten Bauteilen wird fast ausschließlich das MSG-Schweißen eingesetzt. Aufgrund der sehr guten Automatisierbarkeit in Verbindung mit einer hohen Prozesssicherheit können tragende Karosseriekomponenten mit hohen Fügegeschwindigkeiten verschweißt werden. Das MSG-Verfahren ist sowohl für das Schweißen von Stahlkonstruktionen als auch für das Schweißen von Leichtbaustrukturen geeignet. Typische Teilefamilien für das Laserstrahlschweißen sind: - Blechteile für den Karosseriebau, bei denen die Vorzüge der beweglichen Schweißoptik über große Strahlwege genutzt werden, - Rotationssystem, - elektrische Massenteile, - Tailored Blanks, die mit dem Laser geschweißt und anschließend umgeformt werden. Bei den alternativen Fügeverfahren hat sich das Kleben als wichtigste Methode durchgesetzt, da hierdurch die Verbindung verschiedenartiger, nicht schweißbarer Werkstoffe möglich wird. Die Eigenschaften von Klebeverbindungen haben dazu geführt, dass das Kleben mittlerweile immer häufiger in Pkw- und Lkw-Aufbauten angewendet wird. Häufig wird das Kleben zusätzlich mit anderen mechanischen Fügeverfahren kombiniert, um eine schnelle Handlingsfestigkeit zu erreichen.
Fügetechniken im Automobilbau
Joining technologies in the automotive industry
RWTH Themen ; 2 ; 80-85
1999
6 Seiten, 7 Bilder
Article (Journal)
German
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