Im Rahmen des Leichtbaus haben in den letzten Jahren klebtechnische Fertigungsverfahren an Bedeutung zugenommen. Für den eigenschaftsoptimierten Leichtbau, das Fügen beschichteter sowie für das Fügen artverschiedener Werkstoffe bei Hybridbauweisen bieten sich zahlreiche fügetechnische Verfahrensvarianten in bezug auf die Klebstoffsysteme, die Applikationstechniken sowie das Abbinden der Klebstoffsysteme an, deren Kenntnis für den Konstrukteur und Entwicklungsingenieur wettbewerbsentscheidend sein können. Die Ausführungen zeigen, daß im Hinblick auf den kalkulierbaren Einsatz der Klebtechnik die Anforderungsprofile in bezug auf Temperaturen, Medien, Lastfälle und Dauer der Funktionserwartung sehr präzise definiert und auch Fertigungstoleranzen in sehr engen Grenzen gehalten werden müssen. Werden an die Klebungen in tragenden Strukturen große Anforderungen an die Festigkeit und Funktionserwartung gestellt, müssen verschiedene Einflußfaktoren bedacht werden. Dazu zählen die mit dem Abbinden der Klebstoffe verbundenen Volumenkontraktionen. Bei 'steifen' Konstruktionen kann dies abhängig vom Klebstoffsystem, den geometrischen Randbedingungen (z.B. Klebschichtdicke), zu Mikroschädigungen in der Klebschicht mit partieller oder auch totaler Werkstofftrennung, d.h. zu nicht sichtbaren Strukturschädigungen führen. Bei weniger steifen Konstruktionen können die Volumenkontraktionen (Schwindungen) der Klebstoffe während des Abbindens zu sichtbaren Bauteildeformationen (Abbildungen) führen. Die Beherrrschung dieser Einflüsse ist für den kalkulierbaren Einsatz der Klebtechnik von großer Bedeutung. Dies gilt insbesondere für den Karosserieleichtbau, in dem zunehmend veredelte und in ihren Eigenschaften optimierte Werkstoffe eingesetzt werden.


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    Schlott,S. / Henkel,Duesseldorf,DE | Automotive engineering | 2009


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