Ziel der Versuche mit Gleisschotter als maßgeblicher Oberbaukomponente war es, das Oberbauverhalten für ein Fahrzeug-Fahrweg-Modell bereitzustellen. Mit diesen Untersuchungen standen Ergebnisse bereit, die auch nichtlineares Verhalten des Oberbaus berücksichtigen. Für die Anwendung ist es wichtig, die Nichtlinearität richtig einzuschätzen. Bei einem Oberbau ohne ausgeprägte Fehlstellen stimmen bisherige, im weitesten Sinne lineare Modelle recht gut mit Messungen überein. Eine Ursache kann darin begründet sein, daß bei der Überfahrt zwar Druck und damit Steifigkeit zunehmen, gleichzeitig aber infolge der Zunahme der Deformationen die Steifigkeit abnimmt und damit möglicherweise nur schwach variiert. Die sehr geringe Abhängigkeit der Kopplung von der Vorlast unterstützt diese Deutung. Bei einem Oberbau mit Fehlstellen, beispielsweise mit Hohllagen, kann von diesem Verhalten nicht mehr ausgegangen werden, da das System dann wechselnde Bindungen enthält. Vergleicht man die Steifigkeiten in den Meßergebnissen mit dem Oberbaumeßwagen, so können diese auch heutige Ergebnisse interpretieren, die nichtlineares Verhalten berücksichtigen. Für eine Erweiterung der Modelle ist hinsichtlich der Beschreibung des Schotterverhaltens ein geeignetes Stoffgesetz erforderlich. Ein solches Konzept, das auch für kleine Wechselverformungen geeignet ist, stellt die mit der Intergranularen Dehnung erweiterte Hypoplastizität dar. Die geringe Anzahl an Schotterkörnern zwischen Schwelle und Tragschichten führt immer wieder zu der Frage, ob und in welchen Grenzen eine kontinuumsmechanische Beschreibung überhaupt zulässig ist und ob Imperfektionen damit möglicherweise vorgegeben sind.
Bewältigung von Schädigungen des Schotteroberbaus bei hohen Zuggeschwindigkeiten
1999
10 Seiten, 8 Bilder, 11 Quellen
Conference paper
German
Dynamik , Eisenbahn , Fehlerursache , Gleis , Schotter , Simulationsmodell
Dynamische Bemessung des Schotteroberbaus
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