In der Türkei wurde am 26. November 2013 der Betrieb einer neuen 240 km lange Fährlinie von Tekirdag nach Derince durch das Marmarameer aufgenommen. Sie soll die kurze Verbindung über den Bosporus ersetzen, über die seit 1958 eine durchgehende Beförderung von Eisenbahnfahrzeugen aus Europa nach Kleinasien, Syrien und Irak (seit 1975 auch Iran) möglich war. Für die 4 km lange Fährstrecke durch das ruhige Gewässer des Bosporus genügten kleine Fährboote in der Art motorisierter offener Schuten. Für das Marmaray-Projekt wird das Fährschiff MF Erdeniz einmal pro Tag eingesetzt. Es lief zwischen 1986 und 2000 als "Trekrone" für die DSB-Reederei (ab 1996 Scandlines) als fünfgleisige Güterwagenfähre zwischen dem Kopenhagener Freihafen und Helsingborg. Am 29.10.2013 wurde gleichzeitig der Eisenbahntunnel unter dem Bosporus, der den europäischen mit dem asiatischen Teil der Stadt Istanbul verbindet, in Betreib genommen. Die Istanbuler Stadtbahn wird in diesem Zusammenhang modernisiert und ausgebaut. Die Züge, die die TCDD für das Mararay-Prpjekt bestellt haben, sind für den Transport großer Menschenmassen ausgelegt. In den Stoßzeiten von 6 bis 9 Uhr und 16 bis 19 Uhr können keine Fernzüge in den S-Bahn-Takt unter dem Bosporus eingebunden werden, Güterzüge können nur während der nächtlichen Betriebsruhe der S-Bahn durchgeschleust werden.
Marmaray-Projekt: Lückenschluss Europa - Asien in Etappen
Eisenbahn-Revue international ; 1 ; 38-40
2014-01-01
3 pages
Article (Journal)
German
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