Noch vor wenigen Jahren sah die französische Bahnindustrie guten Zeiten entgegen. Eine Reihe großer Programme sowohl seitens Infrastruktur (Neu- und Ausbauten) als auch bei der Erneuerung von Fahrzeugparks standen im heimischen Markt zur Debatte. Beispielsweise schloss die SNCF im Segment Regionalverkehr mit den Fahrzeugherstellern Alstom und Bombardier Rahmenverträge über 1000 einstöckige und 860 doppelstöckige neu entwickelte Regionalzüge (TER) ab. Indessen blieb in den beiden Jahren die Realität deutlich hinter den Erwartungen zurück. Um beim Beispiel zu bleiben: von den Regionen wurden bisher nur 173 bzw. 129 Fahrzeugbestellungen aus den Rahmenverträgen getätigt. Ehrgeizige Infrastrukturprogramme mussten zurechtgestutzt, manche Vorhaben sogar ganz gestrichen werden. Ohne Trendwende droht ab 2016 ein Einbruch des Volumens um 30 % bis 40 %. Ursache für die ernüchternde Bilanz ist im Wesentlichen die klamme Finanzlage der öffentlichen Hand. Unsicherheit verbreitet auch die noch nicht abgeschlossene Debatte zu den Bahnreformen in Frankreich. Unter diesen externen Rahmenbedingungen hat die Branche daher die Hausaufgabe, an der Konkurrenzfähigkeit gegenüber ausländischen Anbietern zu arbeiten, um sich vom möglicherweise kleineren Kuchen wenigstens ein großes Stück zu sichern.
L’industrie ferroviaire française en 2013
Die französische Bahnindustrie im Jahr 2013
Le Rail ; 194 ; 10-12
2013-01-01
3 pages
Article (Journal)
French
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