Der Autor führt in seinem Beitrag aus, dass die Eisenbahnen in Deutschland neben der ökonomischen auch politisch und philosophisch begründete soziale Aufgaben in der Gesellschaft erfüllen. Denn die Gewährleistung eines Eisenbahnpersonenverkehrs ist eine staatliche Aufgabe, weil sie für die Freiheit des Einzelnen und für die Gerechtigkeit in der Gesellschaft eine große Bedeutung hat. Es wird zunächst die Rolle des Staates anhand der deutschen Eisenbahnhistorie beleuchtet und auf die Infrastrukturverantwortung des Bundes (Grundlage ist das Grundgesetz, Art. 87 e Abs. 4 S. 1 GG sowie das Allgemeine Eisenbahngesetz (AEG) und die Eisenbahnbau- und Betriebsordnung, EBO) eingegangen. Weiter werden die Begrifflichkeiten Mobilität und Freiheit sowie Mobilität und Gerechtigkeit unter philosophischen Aspekten näher erläutert. Dabei wird u. a. der Ansatz von John Rawls vorgestellt, in dessem Sinne Eisenbahnverkehrsleistung als Teil eines gerecht zu verteilenden Gutes Mobilität angesehen werden kann sowie der Ansatz des capability approach (Engl. Verwirklichungschancen) von Amartya Sen und Martha Nussbaum, der staatliche Aufgaben mit einer Konzeption normativer Gerechtigkeit begründet oder der Ansatz des britischen Philosophen Nick Tyler, für den die Zugänglichkeit zu den Verkehrsmitteln ein Indikator für Gerechtigkeit in der Gesellschaft ist.
Die politisch-philosophische Dimension der Eisenbahn
The political-philosophical dimension of the railway
EI - Der Eisenbahningenieur ; 64 , 2 ; 53-55
2013-01-01
3 pages
Article (Journal)
German
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