Seit den 1990er Jahren existieren bei der DB Netz AG Pläne, in Lindau-Reutin einen neuen Knotenbahnhof zu errichten und den Inselbahnhof Lindau ganz aufzugeben, um den Erfordernissen nach Fahrzeitreduktion und Verknüpfung der Fernverkehrslinien (nach Österreich und in die Schweiz) untereinander sowie mit den Nahverkehrslinien zu entsprechen. Im Streit um die Zukunft des Inselbahnhofs Lindau scheint nun eine Lösung in Sicht. Bei einem Bürgerentscheid im März 2012 sprach sich eine Mehrheit von 53 % für einen neuen Hauptbahnhof Reutin und eine nur noch eingleisige Anbindung der Insel mit drastisch verkleinertem Bahnhof aus. Die DB AG jedoch will in Reutin eine Station mit vier Gleisen für Fern- und auch Nahverkehrszüge bauen, während der Inselbahnhof von acht auf sechs verkürzte Gleise für den Regionalverkehr reduziert werden soll (Zwei-Bahnhöfe-Lösung). Die Initiative Bodensee-S-Bahn, der auch die PRO BAHN-Landesverbände von Bayern und Baden-Württemberg angehören, besteht jedoch u. a. wegen der touristischen Sonderverkehre auf der Erhaltung aller acht Bahnsteigkanten. Deshalb stellt sich dem Autor von PRO BAHN die Frage, ob bei der DB Netz AG wirklich das touristische Potenzial bzw. die Interessen der Stadt Lindau an einem nachhaltigen Tourismus im Vordergrund stehen bzw. warum es die DB Netz AG so eilig hat, der Stadt Lindau die Zwei-Bahnhöfe-Lösung vorzuschlagen?
Was wird aus dem Bahnhof Lindau?
Bodenseeregion
derFahrgast ; 32 , 4 ; 16-19
2012-01-01
4 pages
Article (Journal)
German
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