Seit Syrien im August 2012 die Landesgrenze zur Türkei abgeriegelt hat, ist der Güteraustausch im Landverkehr zum Erliegen gekommen. Bis zum Ausbruch des Krieges in Syrien war das türkisch-syrische Handelsvolumen zwischen 2007 und 2010 stetig gewachsen, 2010 waren noch 160 000 türkische LKW nach Syrien gefahren, 2011 waren es nur noch 82 000. Heute tendieren die Transporte gegen Null. 2009 wurde die Visumspflicht abgeschafft. Auch die Bahnverbindungen sind gekappt (zwei von drei wurden vor allem für Fracht genutzt) und alle Flüge eingestellt. Nicht nur die bilateralen Handelsbeziehungen haben gelitten. Syrien ist ein wichtiges Transitland für Transorte in den Nahen und Mittleren Osten. Zu besseren Zeiten passierten jährlich rund 40 000 LKW das Land nach Jordanien, Saudi-Arabien, Bahrain oder VAE. Monatlich organisierte Akucar Logistics als Logistikunternehmen 200 LKW mit Textilien und Lebensmittel. Die fünf Mitarbeiter im Büro in Aleppo sind nun in die Türkei geflohen, einer musste in einem Krankenhaus behandelt werden. Seit zwei Monaten nutzt der Dienstleister eine Route vom Hafen Seka Tasucu ins libanesische Tripolis, wo die Ware auf libanesische oder syrische LKW umgeladen wird. Die Verbindung bis Damaskus dauerte 4 Stunden. 2011 machte der Transporteur 2,6 Mio. USD Umsatz. Auch der Containerverkehr hat allgemein zugenommen. In 2012 haben immer mehr Unternehmen neue Ro/Ro- oder Ro/Pax-Verbindungen initiiert, z. B. über Ägypten (Port Said, Alexandrien). Diese Situation für die Logistikbranche und die neuen Routen werden hier kurz beschrieben werden.
Syrien-Krieg stärkt Seeverkehre
Seitdem die Landesgrenze zur Türkei abgeriegelt ist, richten immer mehr Reedereien Fährdienste für Fracht ein
Deutsche Verkehrs-Zeitung DVZ ; 66 , 126 Themenheft ; 6-7
2012-01-01
2 pages
Article (Journal)
German
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