Dampfspeicherloks sind auch heute noch auf einigen deutschen Normalspurgleisen im regulären Betrieb. Allerdings werden sie in der Öffentlichkeit nicht bemerkt, weil sie im nichtöffentlichen Rangierbetrieb eingesetzt werden. Der Kessel einer Dampfspeicherlok, unter Druck mit überhitztem Wasser bzw. Dampf gefüllt, gibt beim Betrieb der Lok Dampf ab. Durch Verdampfen des über 100 °C heißen Wassers wird neuer Dampf nachgeliefert, bis das Wasser im Kessel verbraucht ist. Die Vorteile dieser Loks sind u. a. die einfache und kostengünstige Kesselbauart, geringe Betriebskosten und kein Energieverbrauch während der Standzeiten. Nachteilig ist z. B. ihr geringer Aktionsradius. Erfinder und Entwickler der feuerlosen Dampflok war der Deutsch-Amerikaner Dr. Emil Lamm; ihr erster Einsatz war 1873 für die Straßenbahn New Orleans - Carroltown. Der Beitrag listet die noch betriebsfähigen Dampfspeicherloks in Deutschland und der Schweiz auf und berichtet über ihre Einsatzorte und ihre Aufgaben, wie z: B. auf dem 9 km langen Gleisnetz des Großkraftwerks Mannheim AG oder in der Papierfabrik Felix Schoeller, Osnabrück, wo sie im Übergabebahnhof mit Zellstoff beladene Güterwagen übernimmt und über die Anschlussbahn ins Werk bringt. Impulse für eine zukünftige Verwendung dieser alten Technik kommen von der Dampflokomotiv- und Maschinenfabrik DLM AG in Winterthur/Schweiz.
Dampfspeicherloks heute, eine Technik für morgen?
Eisenbahn-Kurier ; 47 , 8 ; 52-57
2012-01-01
6 pages
Article (Journal)
German
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