Um den wettbewerbsneutralen Zugang zum Schienenetz zu ermöglichen, wurden auf europäischer Ebene zahlreiche rechtliche sowie technische Schritte eingeleitet. Die Korridorplanung muss entschlossen vorangetrieben werden. Am Beispiel des Korridors A Rotterdam - Genua soll aufgezeigt werden, warum dies notwendig ist. Um auf diesen Korridor die Kapazitäten zu erhöhen und die Qualität zu verbessern bedarf es durchgehend vereinheitlichter Parameter des Zugbetriebs. Der Korridor erlaubt eine durchgängige Zuglänge von nur 550 m. Spätestens mit der Eröffnung des Gotthardbasistunnels ergibt sich die historische Chance einer europäischen "Flachbahn" durch die Alpen mit vereinheitlichten Längen und Gewichten bis zur italienischen Grenze. Bleibt man bei den 550 m Zuglänge, erhöht dies Kosten und senkt die Geschwindigkeit der Bahnproduktion. Ähnlich ist es bei den Zuggewichten/Achslasten. Die Unterschiede bei den Strom- und Signalisierungssystemen werden heute in der Regel über mehrsystemfähige elektrische Lokomotiven überbrückt, deren Anschaffung und Betrieb jedoch deutlich teurer sind. Bisher hat das European Train Control System (ETCS) keine standardisierende Wirkung auslösen können. Außerhalb der Schweiz ist die Investitionsbereitschaft gering. Das System wird nur punktuell angewendet und zusätzlich erschwerend ist, dass innerhalb des ETCS mehrere Dialekte entwickelt worden sind, was einer Standardisierung nicht förderlich ist.
"Korridor A" als Bewährungsprobe
Planung einer europäischen Schieneninfrastruktur muss sich an den Märkten orientieren.
Deutsche Verkehrs-Zeitung DVZ ; 65 , 109 Sonderbeilage ; 11
2011-01-01
1 pages
Article (Journal)
German
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